Andreas Klüh

Von Bestnoten bis Zukunftsmut

Junge Handwerker:innen feierten in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck ihren Gesellenbrief – mit festlichem Rahmen, klugen Reden über Zukunft und Handwerk sowie starken Worten einer Absolventin, die ihre Generation selbstbewusst ins Rampenlicht stellte.
Hielt die Festansprache: Dr. Sebastian Leitzbach, Schulleiter des Kivinan.

Hielt die Festansprache: Dr. Sebastian Leitzbach, Schulleiter des Kivinan.

Bild: Akl

Osterholz-Scharmbeck. Zum zweiten Mal in diesem Jahr versammelten sich wieder Auszubildende aus dem Landkreis Osterholz und dem Altkreis Bremervörde zur feierlichen Freisprechungszeremonie in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck. Insgesamt 111 erfolgreiche Prüfungsabsolventen aus 13 verschiedenen Handwerksberufen erhielten an diesem Abend ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe aus den Händen der jeweiligen Innungsmeister und Lehrlingswarte. Das sind 82 Prozent der jungen Frauen und Männer, die an den Gesellenprüfungen teilgenommen haben.

Die große Bühne war festlich mit Blumen geschmückt und traditionell öffnete der Bremervörder Kreishandwerksmeister Diedrich Höyns zu Beginn der Veranstaltung die Innungslade, diesmal die der Fleischerinnung Osterholz.

 

Feierliche Zeremonie

Fast undenkbar sind die Freisprechungsfeiern in der Stadthalle ohne den Liveauftritt der Lehrerband „Five Branches“ der Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck. Mit ihren Coverversionen bekannter Rock- und Popsongs bilden sie jedes Mal einen würdigen Rahmen des Festaktes.

Die Begrüßung der Auszubildenden und deren Freunde und Verwandten übernahm Diedrich Höyns und beglückwünschte die frischgebackenen Gesellen zu ihrem Erfolg. „Berufliche Qualifikation ist der Einstieg in die berufliche Zukunft und öffnet Ihnen Wege. Glauben Sie an Ihre Fähigkeiten und Ihr Können. Jeder von Ihnen ist einzigartig.“ Er ermutigte die jungen Leute ihren Träumen Raum zu geben und forderte sie auf mit neuen Ideen die Krusten der Vergangenheit aufzubrechen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. „Vertrauen sie auf das, was sie gelernt haben und auf ihr gutes Gefühl.“

Als Gastredner war anschließend Dr. Sebastian Leitzbach, der Schulleiter des beruflichen Bildungszentrums „Kivinan“ in Zeven für die Festansprache zuständig. „Sie haben gezeigt, dass die oft bemühten Klischees über die junge Generation schlichtweg nicht zutreffen. Statt angeblich nur am Smartphone oder auf Social Media zu hängen, haben sie Ausdauer, Disziplin und Lernbereitschaft bewiesen“. Und weiter: „Sie sind die Fachkräfte, die unsere Gesellschaft dringend braucht“. In einer Zeit, in der nur noch über Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Automatisierung gesprochen werde, sei das Können der jungen Handwerker auch in Zukunft unverzichtbar. Es brauche Menschen, die anpacken.

Zum Abschluss der Redebeiträge sorgte Cheyenne-Diandra Knuhr, die in diesem Sommer ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk erfolgreich abgeschlossen hatte, für den einen oder anderen Lacher im Publikum. „Wir sind die Generation, die sich von Rückschlägen nicht stoppen lässt. Die aus ‚Ich kann das nicht‘ ein ‚Ich probiere es halt trotzdem‘ macht. Ich sage viel Glück. Denn die Welt ist nicht bereit, für das, was jetzt kommt. Und das sind wir.“

 

Sonderlob für die Besten

Bei den Gesellenprüfungen konnten insgesamt 19 Kandidatinnen und Kandidaten ihre Prüfungen mit Bestnoten abschließen. Sie erhielten als Anerkennung ihrer Leistungen eine Prämie der Sparkasse Rotenburg Osterholz, überreicht von Stefan Horeis. Darüber hinaus gab es ein kleines Geschenk der jeweiligen Innung. Mit der Note „Sehr gut“ konnte Zimmerer Jonah Meyer aus Breddorf seine Fertigkeits- und Kenntnisprüfung ablegen.


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