46 Widder für Seedorf Fallschirmjägerregiment bekommt neue Einsatzfahrzeuge
Seedorf. Dass in puncto Ausrüstung bei den Streitkräften einiges im Argen liegt, ist hinreichend bekannt. Die Politik gelobt seit Langem Besserung, doch es dauert, bis dieses Ansinnen auch überall ankommt. Das Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf kann sich als besonders wichtiger Truppenteil der Bundeswehr jetzt über 46 neue Volkswagen T6 Widder freuen, die in einer feierlichen Zeremonie übergeben wurden.
Seit 1991 steht der Wolf-Geländewagen bei der Truppe im Einsatz und ist inzwischen in die Jahre und in einigen Bereichen auch an die Grenze seiner Möglichkeiten gekommen. Als Nachfolger haben sich die verantwortlichen Stellen den Widder, eine militärische Variante des VW T6, überlegt. Er soll sowohl im Heimatland als auch bei Einsätzen den Wolf ersetzen. Insgesamt 400 Widder sollen für die Bundeswehr beschafft werden. 179 davon sind inzwischen ausgeliefert.
„Das ganze Projekt konnten wir in nur 55 Wochen Beschaffungsdauer abwickeln“, erklärt dazu Oberstleutnant Sirko Bednarski, Projektleiter BW Fuhrpark Service. Nach seinen Worten stelle der Widder in jeder Beziehung einen Quantensprung zu seinem Vorgänger dar. Die Technik, die er mitbringe, sei zeitgemäß. Er biete den Soldaten mehr Raum und sei nach modernsten Richtlinien ausgestattet.
Neben Fahrer und Beifahrer kann ein dritter Soldat gleichzeitig das für die moderne Kriseneinsätze wichtige und in die Fahrzeuge integrierte Führungsinformationssystem des Heeres bedienen.
Oberst Thomas Geßner, Kommandeur des Fallschirmjägerregimentes 31, betonte, dass die Mobilität für infanteristische Einsätze nach wie vor eine hohe Bedeutung habe. „Mit dem Widder haben die Fallschirmjäger eine klasse Ausrüstung erhalten“, ist er sich sicher.
Vizeadmiral Carsten Stawitzki, Abteilungsleiter Ausrüstung in Berlin, zeigte sich bei der Übergabe der neuen Fahrzeuge an die Seedorfer Fallschirmjäger vom Wert der neuen Widder überzeugt. Man sei verpflichtet, der Truppe im Einsatz die Ausrüstung zu geben, die sie brauche.
Mit dem Widder habe man ein handelsübliches Fahrzeug mit einer militärischen Aufrüstung kombiniert. „Ohne eine leistungsfähige und -willige Industrie funktionieren diese Projekte nicht. Wir sind auf die großen Automobilkonzerne angewiesen, aber auch auf mittelständische Unternehmen.“
Damit spielte Stawitzki auf die Firma Freytag aus Hannover an, die die Umrüstung der zivilen VW T6 hin zum Widder für die Bundeswehr durchführt.