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Hermann Kuhn

75 Jahre Israel: Glückwunsch! 

Hermann Kuhn, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Bremen/Unterweser, wünscht Israel zum 75. alles Gute zum Geburtstag in einer schweren Zeit.

Bremen/Untweser. Vor 75 Jahren, am 14. Mai 1948, wurde der Staat Israel gegründet, legitimiert durch Beschluss der Vereinten Nationen. Nach 2000 Jahren Zerstreuung und Verfolgung, mit dem furchtbaren Höhepunkt des Holocaust, konnten die Juden am Ort ihrer Herkunft ein eigenes Gemeinwesen aufbauen, an dem sie selbst über ihre Art zu leben bestimmen können, sicher sein zu können, nicht mehr verfolgt zu werden, nur weil sie Juden sind. Deswegen ist Israel ein jüdischer Staat. Aber er wollte immer auch ein demokratischer Staat sein, indem er „all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgt“, wie es in der Unabhängigkeitserklärung von 1948 heißt.

Israel war immer in seiner Existenz bedroht: vom Gründungstag an, als die arabischen Nachbarn das Land überfielen, bis heute durch Terrorangriffe, die massiv vom Iran unterstützt werden. Die israelische Gesellschaft hat diesen permanenten Kriegszustand ausgehalten; an der Gleichberechtigung der arabischen Israelis ist aber noch viel zu tun. Das Verhältnis zu den arabischen Nachbarn hat sich verbessert, aber für die Palästinenser ist immer noch keine faire Lösung in Sicht, auch weil die immer noch von „ganz Palästina“ ohne Israel träumen.

Heute allerdings, im 75. Jahr, sind Zusammenhalt und Demokratie Israels in großer Gefahr. Die neue rechtsextreme Regierung Netanjahus will mit einem Umbau der Justiz die Gewaltenteilung und den Schutz der Minderheitenrechte aushebeln. Dagegen protestiert eine großartige Demokratiebewegung, die unter der blauweißen Flagge Israels hunderttausendfach auf die Straße gegangen ist, Universitäten und Betriebe bestreikt, selbst den heiligen Reservedienst in der Armee verweigert hat. Noch ist diese Auseinandersetzung nicht entschieden.

Dass Israel sich unter schwierigsten Bedingungen sich zu einem bunten, modernen High-Tech-Land entwickelt hat, ist ein Wunder und ein Glücksfall, den zu feiern wir allen Grund haben.

 

Die DIG lädt am 31. Mai um 17 Uhr in den Festsaal der Bremischen Bürgerschaft zu einer Feierstunde ein. Die Geburtstagsrede hält Esther Schapira, Journalistin, Filmemacherin und Buchautorin.


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