Seitenlogo
Janine Girth

Wichtig für Helferdienste - Lions-Notfallbox kann Leben retten

Sandra Baad, Uwe Hansmann, Alexandra Schanz, Hinrich Brandt, Kai Faouzi, Petra Möck, Niklas Daniel Bohnert und Klaus Fittschen informierten über die Lions-Notfallbox.  Foto: ui

Sandra Baad, Uwe Hansmann, Alexandra Schanz, Hinrich Brandt, Kai Faouzi, Petra Möck, Niklas Daniel Bohnert und Klaus Fittschen informierten über die Lions-Notfallbox. Foto: ui

Lilienthal. Die Idee ist nicht neu, sie wurde in Irland entwickelt und kam 2016/2017 nach Deutschland. Die Rede ist von der kleinen und handlichen Lions-Notfallbox, die Leben retten kann. „Das ist eine ganz tolle Sache, insbesondere für Menschen, die allein leben“, sagte Hinrich Brandt, Seniorenbeauftragter des Lions-Distriktes Niedersachsen/Bremen, in einem Pressegespräch. Auf seine Initiative hin ist das Projekt in unserer Region entstanden. Primäre Zielgruppe seien zwar Senioren, aber eigentlich sei die gelb-blaue Dose mit dem Lions-Logo für jedermann wichtig.
Die Dose enthält ein ausgefülltes Formular, das den Ersthelfern und Ärzten wichtige Informationen über den Patienten zu Hause liefert, der selbst nicht mehr ansprechbar ist. Neben den Daten zu der Person, zu Hausarzt/-ärztin, Krankenhaus, Pflegedienst oder privater Pflege informiert das Formular auch über wichtige Krankheiten beziehungsweise Einschränkungen des Patienten. Das können allergische Reaktionen oder Überempfindlichkeiten auf Medikamente sein. Hat die Person einen Herzschrittmacher, Lähmungen, MS? All diese Fragen sind für die Rettungskräfte vor Ort genauso wichtig wie die nach einer Patientenverfügung oder einem Impfpass - und natürlich, wer im Falle des Notfalls zu informieren ist und ob Haustiere in der Wohnung/im Haus leben.
Den Kühlschrank gibt es immer
Damit die Helferdienste auch gleich wissen, ob es eine Notfallbox im Haus gibt, schauen sie auf die Haustür (innen). Denn dort befindet sich ein Aufkleber, ein weiterer am Kühlschrank, denn dort soll die Box aufbewahrt werden. Warum im Kühlschrank? Darauf hatte Alexandra Schanz, Seniorenbeauftragte für die Osterholzer Lions, eine einleuchtende Antwort: „In jedem Haushalt gibt es einen Kühlschrank.“ Die Dose hier aufzubewahren sei am einfachsten. „Aber man muss das natürlich wissen.“
Klaus Fittschen als Präsident der Lilienthaler Lions sprach von einem Gemeinschaftsprojekt aller Clubs in Deutschland. Jede Dose sei mit dem jeweiligen Logo versehen. Für Lilienthal, Grasberg und Worpswede hat der Seniorenbeauftragte Kai Faouzi die vielen Dosen mit dem gelbblauen Logo in Handarbeit versehen.
Bei Apotheken, Ärzten und Senioreneinrichtungen
Wo gibt es die Notfallboxen? In erster Linie in Apotheken und bei Ärzten, aber auch in Senioreneinrichtungen. Petra Möck beim Senioren- und Pflegestützpunkt für Lilienthal, Grasberg und Worpswede zuständig, rührt im Amtmann-Schroeter-Haus in Lilienthal ordentlich die Werbetrommel. 65 Stück habe sie dort bereits verkauft. Sie hilft den Menschen auch beim Ausfüllen des Formulars. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man Partner im Vertrieb haben muss“, sagte Hinrich Brandt. Mit einem Blick über die Landesgrenze teilte er mit, dass im Club Bremen-Wümme schon über 1000 Dosen vertrieben worden seien. Im Landkreis Osterholz laufe der Vertrieb nicht so gut, er sei sich aber sicher, dass man das auch hier flächendeckend hinbekomme, und zwar über die Apotheken. 5.000 Dosen habe man im Distrikt Niedersachsen verkauft - auch dank der Aktivitäten der Leos (Nachwuchs der Lions). Einer von ihnen ist Niklas Daniel Bohnert, der über Facebook für die gute Sache wirbt und auf einem Adventsmarkt in Bremen gleich 250 Stück verkauft habe. „Das war ein voller Erfolg.“
In den Apotheken von Uwe Hansmann sind die Boxen ebenfalls erhältlich. Dafür bedankte sich Klaus Fittschen herzlich. Der Vorschlag Sandra Baads, Sprecherin der Hansmann-Apotheken und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, entsprechende Plakate auszuhängen, damit jeder wisse: Hier gibt es die Notfallbox, wurde bei allen Beteiligten wohlwollend aufgenommen.
Motto: we serve
Während andere Clubs die Dose für fünf oder gar sieben Euro verkaufen, hat man sich hier auf den Selbstkostenpreis von zwei Euro geeinigt, denn, so Klaus Fittschen, „unser Motto heißt: ‚we serve‘. Wir verdienen nicht.“
Wer auch Notfallboxen aufstellen möchte oder sich eine Zusammenarbeit mit den Lions vorstellen kann, damit weitere Personen in den Besitz dieser wichtigen Dose gelangen, kann sich unter www.lionsclub-lilienthal.de informieren. Auch Kai Faouzi steht für Fragen unter der Telefonnummer 04792 / 950107 gern zur Verfügung.


UNTERNEHMEN DER REGION