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Weniger Kirchenmitglieder: Bundesweiter Trend auch im Kirchenkreis spürbar

Landkreis (eb). „Ein Auge lacht und das andere weint, wenn der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck auf die Bilanz des Jahres 2019 blickt.“, sagt Superintendentin Jutta Rühlemann. Während man inhaltlich sehr zufrieden sei, gingen die Mitgliederzahlen weiter zurück.

„Personell und inhaltlich hat das vergangene Jahr Stärken hervorgebracht wie schon lange nicht mehr“, so Rühlemann. Vom großen ehrenamtlichen Engagement in den Gemeinden über die erfolgreiche Besetzung von freien Pfarrstellen in Schwanewede und Lilienthal und der kreisweiten Jugendarbeit bis hin zum weiteren Ausbau der Hilfsangebote des Diakonischen Werks habe die Kirche in der Region einen für viele spürbaren Schritt nach vorn machen können. „Die Aktivitäten vieler hundert Jugendlicher als Teamer, neue Kursangebote für Lektorinnen und Lektoren, Hospizlerinnen und Hospizler sowie eine neue Vielfalt von Zielgruppengottesdiensten für Jugendliche und Familien haben viele neue Akzente gesetzt.“ Auch die schon viele Jahre weit über den Kirchenkreis hinaus bekannte Kirchenmusik habe mit immer neuen Ideen und den grundsoliden Ausbildungsangeboten ein Übriges getan.
 
723 Mitglieder traten aus
 
Getrübt werde die Bilanz des vergangenen Jahres einmal mehr durch den bundesweiten Trend zum Mitgliederschwund, der auch vor dem Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck nicht Halt gemacht hat. Im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck ging die Mitgliederzahl von 52.829 auf 51.697 um 1.132 (2.14 Prozent) zurück. Zum Teil sei dies zwar dem demografischen Wandel geschuldet. „Die Zahl von 723 Kirchenaustritten innerhalb eines Jahres macht aber deutlich, dass Kirche vor allem bei den jungen Berufstätigen darum kämpfen muss, den gesellschaftlichen und den persönlichen Gegenwert einer Kirchenmitgliedschaft und damit auch der Kirchensteuer besser sichtbar werden zu lassen“, sagt Rühlemann-
Rund 85 Prozent der Einnahmen aus Kirchensteuer würden für Personalkosten verwendet. „Wir beschäftigen viele engagierte Menschen, die fair nach Tarif bezahlt werden und deren Engagement, unterstützt von einer großen Anzahl von Ehrenamtlichen, zu einem großen Teil älteren Menschen, weniger Wohlhabenden, Kranken und Sterbenden und vielen anderweitig Bedürftigen gilt.“ Die große Herausforderung bestehe darin, diesen Nutzen einer Mitgliedschaft auch jenen deutlich zu machen, die ihn im Augenblick für sich selbst, also direkt persönlich nicht spüren. „Nicht allein wir als Kirche stehen vor dieser Aufgabe. Sie betrifft auch viele andere Organisationen und Vereine, die für die Gestaltung unseres Zusammenlebens wichtig sind.“


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