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Weitere Zuweisungen für Ritterhude

Die Gemeinde muss bis zum Frühjahr noch 92 Flüchtlinge aufnehmen. In Platjenwerbe sollen dafür drei Containerhäuser gebaut werden.

Im Ortsteil Platjenwerbe sollen künftig 120 Geflüchtete aus aller Welt Unterkunft finden. Derzeit werden die Containerbauten hergerichtet. Foto: cne

Im Ortsteil Platjenwerbe sollen künftig 120 Geflüchtete aus aller Welt Unterkunft finden. Derzeit werden die Containerbauten hergerichtet. Foto: cne

Ritterhude. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat mit Erlass vom 4. Oktober für den Landkreis Osterholz eine Verteilquote in Höhe von 532 Personen festgesetzt. Auf die Gemeinde Ritterhude entfielen dabei etwa 92 Flüchtlinge aus den verschiedensten Nationen, wie Bürgermeister Jürgen Kuck mitteilt. Die Gemeinde wolle mit größtmöglicher Transparenz und für alle Bürger:innen verständlich mit der Situation umgehen, betont Kuck.

 

Mietvertrag läuft aus

 

Derzeit seien in der Unterbringung Am Dammgut noch 50 Personen, überwiegend ukrainische Bürger:innen, untergebracht, doch werde dieser Mietvertrag im ersten Quartal 2024 auslaufen. In Platjenwerbe werden derzeit Wohncontainer für sechzig Bewohner:innen hergerichtet, aktuell seien bereits zwei Familien mit kleinen Kindern dort untergebracht.

„Wir versuchen jetzt verstärkt, die Bewohner des Dammgutes in Wohnungen unterzubringen“, sagte Genia Flock, Sachgebietsleiterin Sicherheit und Ordnung der Gemeinde Ritterhude. „Wer jetzt noch der Gemeinde Ritterhude Wohnungen für Geflüchtete anbieten möchte, ist herzlich willkommen“, so Flock. In Platjenwerbe sollen Geflüchtete aller Nationen untergebracht werden, mit Ausnahme allein reisender Männer und unbegleiteter Jugendlicher, betonte Kuck. Für diese Personengruppen würden andere Lösungen gesucht, versicherte der Bürgermeister.

Im Oktober 2022 seien die Kommunen am Ende ihrer Möglichkeiten gewesen, erinnerte Kuck. Das sei über den Landkreis auch an die Landesregierung kommuniziert worden, worauf das Land auf Bundesebene auf die Situation aufmerksam gemacht habe, dass man in Niedersachsen weit über die Aufnahmequote hinaus Geflüchtete aufgenommen habe.

Jetzt habe sich die Situation jedoch entspannt.

Ab Mitte Oktober erhielte der Landkreis von der Landesaufnahmebehörde jede Woche 18 Zuweisungen, erläuterte Genia Flock.

 

Container für 120 Personen

 

„Alle Geflüchteten haben das gleiche Recht auf eine friedliche, sichere Unterbringung, bei uns gibt es keine ‚guten‘ oder ‚schlechten‘ Flüchtlinge“, betonen Genia Flock und Jürgen Kuck. Im Containerdorf in Platjenwerbe würden die Geflüchteten von einem Betreuerteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) betreut, außerdem seien Sicherheitskräfte vor Ort. „Dieser Schutz betrifft beide Richtungen und dient der Deeskalation“, machte Flock deutlich. Wenn in Platjenwerbe die drei weiteren Containerhäuser gebaut seien, würden dort 120 Personen Unterkunft finden. „Da ist es einfach sinnvoll, dort Sicherheitskräfte vor Ort zu haben, die Konflikte gleich im Keim ersticken könnten.“

Wenn jetzt wieder verstärkt Flüchtlinge aufgenommen würden, könnten die Gemeinden auch schnell wieder an ihre Grenzen stoßen, befürchtete Kuck. „Wir sind jetzt sehr aufmerksam, was sich auf Bundesebene in der Zuweisungspolitik ändern wird.“


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