

Osterholz-Scharmbeck. Bei der Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz der Volksbank eG Osterholz Bremervörde betonten Vorstandssprecher Jan Mackenberg und seine Vorstandskollegen Michael Kersting und Stefanie Kase die solide Entwicklung der Volksbank. Trotz einer stagnierenden und unsicheren niedersächsischen Wirtschaft habe sich die Bank stabil aufgestellt. Die Bilanzsumme von 1.780,7 Millionen Euro weist einen leichten anstieg zum Vorjahr auf. Besonders erfreulich sei die Entwicklung des Kundenwertvolumens, das im ersten Halbjahr um 5,28 Prozent auf 4.133,8 Millionen Euro anstieg. „Das Wachstum ist der Beweis für das Vertrauen, das die Kunden in uns haben“, sagt Mackenberg. Auch der Zuwachs im Kreditbereich sei hervorzuheben. Mit 1.823,7 Millionen Euro verzeichnete die Bank, die genossenschaftlichen Partner eingeschlossen, ein Kreditplus von über fünf Prozent. Mackenberg betonte aber auch, dass die Mitarbeitenden bei Kreditentscheidungen weiterhin auf eine verantwortungsvolle Vorgehensweise setze, um ein überproportionales Wachstum zu verhindern. Kredite werden also nicht leichtgläubig vergeben.
Anlageverhalten wandelt sich
Zudem betonte er, dass die Nachfrage nach klassischen Anlageprodukten geringer werde, während die Volksbank eine erhöhte Nachfrage nach Wertpapierdepots verzeichne. Diese wuchsen um 25,4 Millionen Euro auf nun 721 Millionen Euro an. Kunden interessierten sich zunehmend für ETF-Sparpläne und Anlagezertifikate, wie sie über das Depot B angeboten werden. Das Kundenanlagevolumen, inklusive der Geldanlagen bei den genossenschaftlichen Partnern, wuchs um 4,28 Prozent auf 2.310 Millionen Euro.
Digitalisierung und Bürokratie
Der stellvertretende Vorstandssprecher Michael Kersting erklärte, dass die Volksbank durch die Bürokratie und regulatorische Prozesse vor Herausforderungen gestellt werde. Während die Mitarbeitenden Änderungen meistens unbemerkt für den Kunden umsetzen, seien sie manchmal trotzdem auf dessen Mithilfe angewiesen, wie beispielsweise bei dem Umgang mit Sicherheiten im Kreditgeschäft.
Auf andere Probleme reagiere die Bank zum Beispiel mit dem Ausbau digitaler Prozesse. Im ersten Halbjahr wurde so das Intranet auf Sharepoint-Basis eingeführt, das künftig als zentrale Kommunikationsplattform dienen soll. „Wir sind damit ein Vorreiter bei den Volks- und Raiffeisenbanken“, so Kersting.
Aus- und Weiterbildung
Vorstandsmitglied Stefanie Kase betonte, dass das Thema Personal auch in 2025 ein Schwerpunktthema sei. Mit insgesamt 25 Auszubildenden, Jahrespraktika und Ausbildungsplätzen im Bereich IT und Immobilienwirtschaft werde dem Fachkräftemangel aktiv begegnet. „Mit der Vielfalt an Ausbildungswegen und Quereinstiegsmöglichkeiten schaffen wir attraktive Karrierechancen für unterschiedliche Zielgruppen“, sagt Kase.
Aber auch die Personalentwicklung der Mitarbeitenden spiele eine wichtige Rolle - der Fokus liege auf individuellen Fort- und Weiterbildungen. Rund 100 Fortbildungstage im ersten Halbjahr beweisen das Engagement in der Weiterqualifizierung. Kase selbst sei ein Beispiel für die interne Personalentwicklung: „Auch ich begann meinen Karriereweg in unserem Hause. Zum 1. Januar wurde ich dann in den Vorstand unserer Volksbank berufen“.
Mitgliederbindung und Engagement
Trotz eines leichten Rückgangs bei der Mitgliederzahl im Jahresverlauf, was durchaus üblich sei, konnte die Volksbank 465 neue Mitglieder im ersten Halbjahr gewinnen. So sind zum 30. Juni 29.722 Personen Teil der Genossenschaft. „Das sind fast 30.000 Mitglieder. Wir überlegen schon, was wir veranstalten, wenn wir diese Zahl erreichen“ sagt Kersting.
Die Mitglieder profitieren von exklusiven Vorteilen, wie von Rabatten bei der Schließfachvergabe oder bei Angeboten regionaler Partner. Im laufenden Geschäftsjahr sollen weitere Vorteile folgen. „Die Mitglieder sind schließlich unser Fundament“, so Kersting. Sie seien Miteigentümer der Bank und gestalten die Entwicklung der Region aktiv mit.
Das regionale Engagement zeige sich auch im sozialen Bereich. So werden Vereine, Einrichtungen und Bildungsinitiativen immer wieder unterstützt. Darüber hinaus gibt es Crowdfunding-Projekte über die Stiftung Volksbank eG Osterholz-Scharmbeck, mit denen Bürger:innen eigene Projekte umsetzen können.
Die Volksbank zeigt sich als stabiler, regional verankerter Akteur, der wirtschaftliches Wachstum, Digitalisierung und soziale Verantwortung miteinander verknüpft.