Janine Girth

Stammzellen für Maurice - Typisierungsaktion der DKMS in Wallhöfen mit großem Andrang

Das ganze Dorf ist am Sonntagvormittag auf den Beinen und hilft, die Aktion und den großen Andrang zusammen mit der DKMS zu meistern.  Foto: mf

Das ganze Dorf ist am Sonntagvormittag auf den Beinen und hilft, die Aktion und den großen Andrang zusammen mit der DKMS zu meistern. Foto: mf

von Marcel Foltmer
Wallhöfen. Laut dem Werbespruch der DKMS ist es eigentlich ganz einfach, zu helfen: Eine kleine Probe der eigenen Mundschleimhautzellen abgeben, fertig. Schon ist man als potenzieller Stammzellenspender für an Blutkrebs erkrankte Menschen registriert. Neben der immer zur Verfügung stehenden Möglichkeit, seine Proben per Post in das Labor zu schicken, gibt es auch jede Woche zahlreiche Spendenaktionen, um für eine bestimmte Person einen Spender zu finden und noch weiter auf das Thema aufmerksam zu machen.
Am Sonntag, den 24. Februar, lud das Organisationsteam „Maurice SUCHT Helden“ nach Wallhöfen in die Sporthalle ein, um eine Spendenaktion für den an Leukämie erkrankten neunjährigen Maurice durchzuführen. Unterstützt wurden sie dabei von Gerd Holzhauer und seinem Team aus Ritterhude. Noch bevor man den Veranstaltungsort überhaupt sah, bemerkte man schon eines: Das ganze Dorf war auf den Beinen. Die Ortsfeuerwehr sperrte die Nebenstraßen und leitete die nicht ortsansässigen Spender zu den Parkplätzen, andere kümmerten sich um ein Buffet, das angeboten wurde, um Spendengelder zu generieren, wieder andere helfen bei der Typisierung selbst, denn der Andrang ist gewaltig. „380 Leute haben sich nach einer Stunde schon typisieren lassen“, weiß einer der über 50 freiwilligen Helfer. Am Ende wurden in ca. 4 Stunden 1.581 Menschen typisiert. Das ist nicht alltäglich bei solchen Aktionen und darauf seien alle sehr stolz. An dem Sonntag konnten so über 16.000 Euro an Spenden eingenommen werden.
Drei Stäbchen für ein Leben
Jeder, der sich als Spender bereitstellen möchte, muss erst einmal ausschließen, dass er an schwerwiegenden chronischen Erkrankungen leidet, wodurch sichergestellt wird, dass die zu transplantierenden Zellen nicht beschädigt sind und der Patient die Entnahme möglichst problemlos übernehmen würde. Wenn nun die medizinischen Fragen geklärt sind, geht es weiter: „Sie müssen nun mit den ersten beiden Wattestäbchen an ihren beiden Wangen reiben, um das dortige Gewebe abzutragen, mit dem dritten geht es dann an die Zunge oder den Gaumen.“ Wenn die Proben nun genug getrocknet sind, werden sie sicher in einem Umschlag verpackt und kommen schließlich zur Endkontrolle. Hier warten nun die Mitarbeiter der DKMS, überprüfen Angaben und Proben, damit diese danach sicher verpackt in das zentrale Spenderregister nach Ulm geschickt werden können. Dort werden dann die Daten der potenziellen Spender mit denen der an Blutkrebs erkrankten abgeglichen. Wenn es hier eine Übereinstimmung gibt, wird der Spender benachrichtigt, damit dieser schlussendlich seine Stammzellen spenden kann.
Ein ganzes Dorf hofft
Ob sich in Wallhöfen nun ein Spender für Maurice gefunden hat, ist noch unklar, die Auswertung der Proben dauert vier Wochen, bis ein Ergebnis geliefert werden kann. Doch das ganze Dorf zeigt Zuversicht, hofft gemeinsam mit dem Neunjährigen auf eine erfreuliche Antwort - und hilft, wo es kann.


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