Sparkasse Rotenburg Osterholz zieht positive Bilanz
Nicht nur bieten die erfolgte Modernisierung des Beratungs-Centers in Lilienthal sowie der aktuelle Umbau des Sparkassenhauses in Rotenburg ein sichtbares Zeichen einer zeitgemäßen und optimistischen Zukunftsorientierung. Auch sei das Geschäftsjahr 2021 insgesamt erfolgreich verlaufen.
Das Dienstleistungsgeschäft erreichte das Vorjahresniveau und nicht zuletzt wegen der niedrigen Zinsen konnte ein Anstieg der Darlehenszusagen auf 850 Millionen Euro verzeichnet werden, wie der Vorstandsvorsitzende Stefan Kalt und sein Stellvertreter Thorben Prentzell zur Jahresbilanz 2021 erklären.Der Zinsüberschuss belaufe sich auf 49,6 Millionen, mit ca. 1,5 Millionen Euro befinde sich der Jahresüberschuss in einem seit Jahren unveränderten Bereich.
Insgesamt habe sich der enge persönliche und intensive Kontakt zur Kundschaft bewährt und gerade manchen von Corona gebeutelten Firmenkunden konnte man durch zusätzliche Kreditvergaben und auch -stundungen wirksam helfen. Daher blieben auch in schweren Zeiten die Filialen geöffnet. Die Sparkasse wolle mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und einer gut sortierten Angebotspalette auch in Krisenzeiten ein verlässlicher Beratungs- und Geschäftspartner sein.
Realzinsfalle
Dabei habe man natürlich die Krisen im Blick. Wie nun den Krieg in der Ukraine. Aber auch - ganz zentral - die steigende Inflation in Deutschland. Die allgemeinen Preissteigerungen könnten in eine Lohn-Preis-Spirale mit Kaufkraftminderung und Geldentwertung münden, was nicht zu verharmlosen sei - auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) zurzeit noch die Risiken herunterspiele. Man bedaure ohnehin, dass die EZB an ihrer letztendlich erfolglosen Strategie (negative Leitzinsen, Anleihekäufe etc.) festhalte, statt sich situationsgerecht und nachhaltig um eine Begrenzung der aktuellen Inflationsrate von 5 auf wirtschaftlich „gesunde“ 2% zu bemühen.
Der aktuelle Verlauf führe nämlich nur zu Sorge und Verunsicherung, so seien auch stärkere Kursschwankungen auf dem Aktienmarkt vorprogrammiert und Finanzexpertinnen warnten bereits davor, dass Verbraucher:innen langsam aber sicher in eine Realzinsfalle tappen könnten.
Alternative Anlageformen
Erfreulicherweise sei es der Sparkasse trotz einer durch Null- und Negativzins-Politik völlig auf den Kopf gestellten Finanzlandschaft gelungen, zunehmend alternative Anlageformen mit der Möglichkeit eines realen Wertzuwachses erfolgreich anzubieten. Schon mit geringen Monatsbeträgen ab 25 Euro könne z. B. in Deka-Sparpläne oder neuerdings auch in Rohstoffe wie Gold, Silber und Palladium investiert werden.
Auch beim Wertpapierumsatz ergab sich mit 250.000 Transaktionen eine Steigerung um 143 Millionen Euro auf ca. 503 Millionen Euro. Und das Bauspargeschäft mit seinen niedrigen Zinsen für spätere Darlehen und der winkenden Wohnungsbauprämie läuft unverändert so gut, dass ca. 70 Millionen Euro an die LBS Hannover vermittelt werden konnten. Seit Wegfall der beliebten Bundesschatzbriefe gebe es allerdings nicht mehr viele Möglichkeiten der Nutzung risikoloser Anspar- und Vorsorgeprodukte.
Das Angebot, in den eigenen vier Wänden zu leben, ist weiterhin hochattraktiv, was die Vermarktung von 100 Immobilien mit einem Gesamtwert von 28,3 Millionen Euro möglich machte.
Auch mit Lebensversicherungen konnte bei starker Konkurrenz im Marktumfeld eine zufriedenstellende Beitragssumme in Höhe von ca. 25 Millionen Euro erzielt werden.
Strategischer Stellenabbau
Während der Sachaufwand auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte, sei der Personalaufwand erneut reduziert worden, indem mit 83 Mitarbeiterinnen einvernehmliche Verträge im Rahmen eines geplanten strategischen Stellenabbaus abgeschlossen wurden. Das Ressort Kundenbetreuung war hiervon nicht betroffen, hier kam es sogar zur Schaffung neuer Stellen.
Stetig ausgebaut werde der Sektor „Digitale Geldgeschäftsabwicklung“, denn von ca. 10 Millionen Transaktionen wurden 6,8 Millionen kontaktlos getätigt. Vor diesem Hintergrund prüfe die EZB die Einführung eines „Digitalen Euro“, um die Qualität des insgesamt immer noch gern verwendeten Bargelds - von den 2018 270 Milliarden im Umlauf gewesenen Banknoten waren ca. 200 Milliarden Euro sogenanntes Hortungsgeld - den digitalen Raum zu übertragen.
Gemeinwohlorientierung
Last, not least ging es um das regionale Engagement der Sparkasse, wozu ca. 430 Einzelmaßnahmen mit einem Fördervolumen von 385.000 Euro in den Bereichen Soziales und Kultur über Sport bis hin zu Umwelt- und Naturschutz zählen. Darüber hinaus wurden überregional spontan 5000 Euro für Opfer der Flutkatastrophe gespendet und mit der neuen Spenden-Plattform „WirWunder“ gelingt es der Sparkassen-Finanzgruppe, bundesweit soziale Projekte und Initiativen zu unterstützen. Für unsere Region konnten so im vergangenen Jahr bereits über 180.000 Euro bereitgestellt werden. Ca. 30.000 Euro fließen zudem in die Siegerprojekte des Wettbewerbs „Nachhaltigkeit“.
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