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„Sehnsucht nach Normalität“ - Fortbildung für Pflege- und Adoptiveltern im Landkreis Osterholz

Landkreis Osterholz. Aktuell sind 153 Kinder und Jugendliche im Landkreis Osterholz in verschiedenen Pflegeformen untergebracht. Der weit überwiegende Anteil befindet sich auf längere Dauer in Pflegefamilien, die sich hingebungsvoll um sie kümmern. Um Pflege- und auch Adoptiveltern möglichst gut zu unterstützen, bietet der Landkreis regelmäßig Treffen und Fortbildungen an. Vor Kurzem fand wieder ein Fachtag im Medienhaus am Campus in Osterholz-Scharmbeck statt, bei dem sich die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Thema „Sehnsucht nach Normalität“ und dem aktuellen Forschungsstand der Pflegekinderhilfe befasst haben.
 
(V. li.) Herr Patrick Ortmayr, Jugendamt (allgemeiner Sozialdienst), Frau Paula Unger, Jugendamt (duales Studium Soziale Arbeit), Herrn Professor Dr. Klaus Wolf, Referent von der Universität Siegen, Frau Claudia Schrage, Jugendamt (Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlungsstelle), Frau Silvia Kluge, Jugendamt  (Jugendgerichtshilfe), Frau Kück, Jugendamt (Leitung Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlungsstelle).  Foto: eb

(V. li.) Herr Patrick Ortmayr, Jugendamt (allgemeiner Sozialdienst), Frau Paula Unger, Jugendamt (duales Studium Soziale Arbeit), Herrn Professor Dr. Klaus Wolf, Referent von der Universität Siegen, Frau Claudia Schrage, Jugendamt (Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlungsstelle), Frau Silvia Kluge, Jugendamt (Jugendgerichtshilfe), Frau Kück, Jugendamt (Leitung Pflegekinderdienst/Adoptionsvermittlungsstelle). Foto: eb

Pflege- und Adoptivkinder erleben oft, dass sie sich aufgrund ihres Pflegekind- bzw. Adoptivkindseins von anderen Menschen unterscheiden. Pflege- und Adoptiveltern müssen ihre Schützlinge vor diesem Hintergrund insbesondere dabei unterstützen, ihre eigenen Antworten zur Normalität zu finden. Denn was bedeutet es heutzutage, „normal“ zu sein? Was muss eine Biografie haben oder darf sie nicht haben, um als „normal“ zu gelten? Wie es gelingen kann, die richtigen Anstöße zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identitätsentwicklung zu geben, dafür hatte der Fachtag für die anwesenden Pflege- und Adoptiveltern ein umfangreiches Programm geboten. Als Referent war Professor Dr. Klaus Wolf von der Universität Siegen eingeladen. Er beschäftigt sich mit dem Forschungsschwerpunkt Pflegekinderhilfe und konnte anhand von tatsächlichen Fallbeispielen zeigen, wie eine Unterstützung aussehen kann. Mit dem Ziel, dass sich jedes Pflege- oder Adoptivkind als dazugehörig und damit als selbstverständlicher Teil unserer Gemeinschaft fühlt.
Neben den Pflege- und Adoptiveltern waren auch wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien Jugendhilfeträger (SOS-Kinderdorf, Hans-Wendt-Stiftung und St. Theresienhaus) eingeladen, um die Vernetzung untereinander weiter zu festigen.
„Der Fachtag war wieder einmal ein Tag des Austausches und voneinander Lernens und damit rundum gelungen“, resümiert die Leiterin des Pflegekinderdienstes beim Jugendamt, Doris Kück. Sie betont: „Dem Jugendamt ist es wichtig, den Pflege- und Adoptiveltern sowie möglichen Bewerberinnen und Bewerbern eine bestmögliche Unterstützung zu bieten. Wir wollen unseren Pflege- und Adoptiveltern bewusst eine Möglichkeit zum Austausch und zur Fortbildung bieten.“ Denn oftmals ist es der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern, der hilft, mit schwierigen oder fremden Situationen gut umzugehen.
Der Pflegekinderdienst des Landkreises Osterholz sucht immer geeignete Familien, die sich die Aufnahme eines Pflegekindes vorstellen können. Wer Interesse an dieser wertvollen Aufgabe hat, kann sich gerne unverbindlich unter den Telefonnummern 04791/9302541 und 04791/9302542 an den Pflegekinderdienst wenden. Interessierte erhalten dort umfangreiche Informationen zu verschiedenen Pflegeformen und zur Vermittlungspraxis des Jugendamtes.


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