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Putins Neuordnung Europas

Worpswede (akl). Der Grünen-Politiker und Gründer des „Zentrums Liberale Moderne“ Ralf Fücks sprach in der Böttjerschen Scheune über Putins Verbrechen.
Dieter Esche (links) freut sich, den Anwesenden mit Ralf Fücks einen ausgemachten Kenner der Ukraine vorstellen zu können.

Dieter Esche (links) freut sich, den Anwesenden mit Ralf Fücks einen ausgemachten Kenner der Ukraine vorstellen zu können.

Eingeladen hatte der Ortsverband der GRÜNEN Worpswede. Rund 20 Teilnehmer:innen sind der Einladung gefolgt und konnten an dem Abend Informationen und Einschätzungen zu den Kriegsereignissen in der Ukraine von einem Experten erfahren.
Fücks saß als Mitglied der GRÜNEN ab 1985 im Bremer Stadtparlament und war seit 1991 für drei Jahre Senator für Stadtentwicklung und Umwelt. Gemeinsam mit Ehefrau Marieluise Beck gründete er 2017 die deutsche Denkfabrik „Zentrum Liberale Moderne“. Das Zentrum setzt sich für die Westbindung Deutschlands sowie die transatlantischen Beziehungen zwischen Europa und Nordamerika ein und sieht Wladimir Putin und den Kreml als Gegenspieler des Westens an. 2021 wurde das Zentrum Liberale Moderne in Russland als „unerwünscht“ eingestuft. Bereits seit 2006 bereist Ralf Fücks die Ukraine und hat dort viele Kontakte aufgebaut. Er habe deshalb auch einen „sehr starken persönlichen und emotionalen Bezug“ zu dem Land und den dort lebenden Menschen.
 
Heim ins Reich
 
Den aktuellen Krieg sieht Fücks als Kolonialkrieg. Putin wolle den Zerfall der ehemaligen Sowjetunion rückgängig machen und die Ukraine wieder „rein ins Reich holen“. Mehrfach habe der Präsident Russlands behauptet, Russen und Ukrainer seien ein Volk. Der russische Angriff sei zudem ein Angriff auf die Charta der Vereinten Nationen und auf die internationale Ordnung. Bisher habe der Aggressor Russland gegen alle Prinzipien der völkerrechtlichen Vereinbarungen verstoßen. Es seien systematisch zivile Einrichtungen bombardiert und dem Erdboden gleich gemacht worden, darunter bisher auch rund 100 Krankenhäuser. Menschen seien von der Versorgung mit Lebensmitteln rigoros abgeschnitten worden. In den besetzten Gebieten wurden und werden ukrainische Schulbücher durch russische ersetzt.
 
Neuordnung Europas
 
Laut Fücks strebt Putin eine Neuordnung Europas an und will den Bündnispartner USA verdrängen. Auf die Frage, wie dieser Krieg zu einem Ende kommen könnte, beschreibt der engagierte Politiker drei Szenarien. Erstens: Die Ukraine bricht militärisch und ökonomisch zusammen und muss komplett kapitulieren. Zweitens: Durch die permanente Unterstützung westlicher Staaten erleidet die russische Armee hohe menschliche und materielle Verluste und es kommt zu einem „prekären“ Waffenstillstand. Drittens: Die Ukraine wird befähigt, alle ihre verlorenen Gebiete zurück zu erobern.
Wer die Menschen in der Ukraine unterstützen will, kann dies zum Beispiel über den gemeinnützigen Verein „Brücke der Hoffnung e.V.“ tun. Unter www.brueckederhoffnung.de sind weitere Informationen erhältlich.


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