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"Night of Light" in Osterholz-Scharmbeck

Osterholz-Scharmbeck (eb). Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Veranstaltungsbranche durch das Verbot von Großveranstaltungen mit monatelangen Ausfällen zu kämpfen. Sie war die erste Branche, der man den Stecker gezogen hat, und wird wohl auch die Letzte sein, die wieder ans Netz kommt.

Mit einer bundesweiten Aktion will sie ein Zeichen setzen - so auch in Osterholz-Scharmbeck. Veranstalter, Eventagenturen, Veranstaltungstechniker, Schaustellerbetriebe, Caterer leiden seit Mitte März darunter, dass Großveranstaltungen gar nicht oder nur eingeschränkt in einem sehr viel kleineren Rahmen stattfinden dürfen. Die Branche der Veranstaltungswirtschaft liegt sozusagen brach oder könnte womöglich gar nicht mehr auf die Beine kommen, glaubt der Essener Anbieter von Live- und Markenkommunikation - die LK AG. „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!“, betont sie und will sich für den Wirtschaftszweig starkmachen, indem sie die „Night of Light“ initiiert hat, an der sich auch die Unternehmen OBEX Eventmanagement aus Ritterhude und die musicgo artist GbR aus Osterholz-Scharmbeck gemeinsam beteiligen.
 
Bundesweite Aktion
 
Diese Aktion richtet sich an die breite Öffentlichkeit, um auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen. Hierzu bedarf es einer groß angelegten, konzertierten Aktion, die bundesweit gleichzeitig stattfindet und eine umfangreiche mediale Reichweite erzielt. Alle Bereiche der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland vereinigen sich zu einer übergreifenden Interessen- und Arbeitsgemeinschaft und initiieren die „Night of Light“. Anlässlich dieses Events bauen alle an der Aktion Beteiligten gemeinsam und gleichzeitig ein riesiges Licht-Monument. Hierzu werden in allen Städten, in denen diese Unternehmen ihren Sitz haben, in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 ausgewählte Bauwerke rot illuminiert.
 
Mühle von Rönn wird in Szene gesetzt
 
„Wir finden die bundesweite Nacht des Lichtes eine ganz tolle Aktion. Da haben wir sofort zugesagt“, sagt Sebastian Dippe. Um die Öffentlichkeit mit einzubeziehen, haben sich OBEX Eventmanagement und musicgo artist GbR die „Mühle von Rönn“ in der Lindenstraße 40 ausgeguckt. Die Mühle bestimmt das Stadtbild und gilt als eines der Wahrzeichen von Osterholz-Scharmbeck. Sie wird daher mit rotem Licht in Szene gesetzt. Die Stadtverwaltung war von der Idee begeistert und hat ohne zu zögern sofort ihr Okay gegeben. Somit erstrahlt die Mühle von Montag, 22. Juni, ab 22 Uhr bis zur Morgendämmerung in einem strahlenden Rot. „Die Mühle ist zentral an einem der höchsten Punkte der Kreisstadt gelegen und gehört zum von Thomas Rühl entworfenen Logo des Stadtfests von Osterholz-Scharmbeck, das im Juli auf dem Marktplatz hätte stattfinden sollen“.
 
Eventloses Jahr
 
Die Inhaber Sebastian Dippe und Tim Schwarzrock von OBEX Eventmanagement sowie Thomas Rühl und Norbert Pollex von der musicgo artist GbR, die in Osterholz-Scharmbeck bestens vom Stadtfest bekannt sind, hätten endlich mal gerne konkrete Aussagen, um eine Perspektive zu bekommen, beziehungsweise die Zukunft planen zu können. Sie waren für 2020 mit Open Air Events und zahlreichen Indoorveranstaltungen ausgebucht. Es sollte ein erfolgreiches Jahr werden. Doch aufgrund der unklaren Zukunft, ab wann wieder Events in vollem Umfang stattfinden dürfen, haben alle Auftraggeber bis in 2021 einen Rückzug gemacht und sie wissen nicht, wie es weitergehen wird.
 
Gedanken über Sonderaktionen
 
„Es muss dringend etwas geschehen, sonst sterben wir aus. Kredit-Programme, Gutscheine für Tickets und dergleichen helfen nicht wirklich. Damit wird das Problem nicht abgestellt, sondern nur nach hinten verschoben. Natürlich haben wir uns auch Gedanken über Sonderaktionen wie Autokonzerte und Autokino gemacht, doch hier sind wir zum Entschluss gekommen, dass die Einnahmen in keinem Einklang zu den Ausgaben stehen würden. Die Region OHZ hat nicht die Einwohnerzahl wie Bremen oder Hamburg. Da ist voraussehbar, dass die erforderliche Besucherzahl nicht unbedingt erreicht wird, um die Ausgaben zu deckeln“, so Rühl.
 
80- bis 100-prozentigen Umsatzausfall
 
Laut der LK AG gibt es durch das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen einen 80- bis 100-prozentigen Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daher ruft die Branche schon seit Wochen in Richtung Berlin nach „echter Hilfe“ anstelle von Kredit-Programmen.
Die vier Unternehmer hoffen, dass weitere Firmen aus der Region mitmachen und es in der Nacht noch mehr rot beleuchtete Bauwerke im Landkreis Osterholz zu sehen gibt. Das Ziel ist es, mit der Politik im Rahmen eines Branchendialogs ins Gespräch darüber zu kommen, wie die milliardenschwere, extrem heterogene Branche der Veranstaltungswirtschaft vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet werden und der Erhalt von bundesweit mehreren Hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann. Die Veranstaltungswirtschaft ist eine komplexe Branche, die viele unterschiedliche Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint.
Alle Fotos und Videos der beleuchteten Objekte werden nach der Aktion im Internet unter dem Hashtag #nightoflight2020 präsentiert.


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