Neues Bündnis gegen Rechts
Worpswede. Noch bevor Berichte über die „Geheimkonferenzen“ der AfD und extrem rechter Gruppierungen wie der „Identitären Bewegung“ und ihre Pläne im Falle einer Machtübernahme öffentlich bekannt wurden, hatte die Worpsweder Initiative „Nie weider – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts“ einen Flyer mit dem Titel „Kein Platz für Nazis in Worpswede“ an alle Haushalte geschickt. Aufgrund mehrerer Vorfälle im Ort wurde zu einem zivilgesellschaftlichen Bündnis gegen die extreme Rechte aufgerufen. Zu den 45 Erstunterzeichnern – Parteien, Kirchen , der Bürgermeister, Vereine – sind nach der Veröffentlichung nahezu täglich weitere hinzugekommen. Aktuell sind es fast 80, die dem vorgeschlagenen Bündnis zustimmen und sich beteiligen wollen.
Am 27. Februar hatten die Initiative „Nie wieder“ und die Gruppe „Worpswede gegen Rechts“ alle, die den Aufruf unterzeichnet hatten, zur Gründungsversammlung in der Ratsdiele eingeladen. Anhand einer kleinen Dokumentation extremer rechter Gruppen in Worpswede wurde gezeigt, warum sie kein öffentliches Forum haben dürfen. „Ihre bedrohlichen und gewalttätigen Auftritte vergiften das Klima im Ort. Das können und wollen die im Bündnis zusammengeschlossenen Worpsweder und Worpswederinnen nicht zulassen“, heißt es in einer Mitteilung des neu gegründeten Bündnisses. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit vielen Vorschlägen, wie das zivilgesellschaftliche Engagement öffentlich sichtbar gemacht werden soll. Beschlossen wurde, dass in den nächsten Wochen Arbeitsgruppen gebildet werden, die politische und kulturelle Aktivitäten planen, informieren und aufklären. Das Bündnis kann sich auf die langjährige Erinnerungsarbeit und die Erfahrungen mit Gedenkveranstaltungen der Initiative „Nie wieder“, die Recherchen der Gruppe „Worpsweder gegen Rechts“ und nicht zuletzt auf die Unterstützung des Worpsweder Rathauses, der Parteien und der Kirchen für das Gedenken stützen.