Neuer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus eingeführt
Niedersachsen. Niedersachsen war 2019 das erste deutsche Bundesland, das einen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens bestellt hat. Zu seinen vielfältigen Querschnittsaufgaben gehören die Unterstützung von durch Antisemitismus betroffener Personen und Einrichtungen ebenso wie die aktive Präventions- und Erinnerungsarbeit. Das niedersächsische Justizministerium unterstützt die Arbeit des Landesbeauftragten, der sein Amt unabhängig und ehrenamtlich ausführt, indem es Mittel und Personal zur Verfügung stellt.
Nachdem der seit 2019 amtierende erste Landesbeauftragte Dr. Franz Rainer Enste Ende 2022 sein Amt als Antisemitismusbeauftragter aufgegeben hatte, wurde Prof. Dr. Gerhard Wegner im Februar 2023 zum neuen Landesbeauftragten bestellt. Nun wurde er im Rahmen einer Feierstunde im Gästehaus der Landesregierung auch offiziell in sein Amt eingeführt.
Antisemitismus entgegentreten
Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann betonte in ihrer Rede anlässlich der Amtseinführung, wie wichtig auch heute der Kampf gegen jede Form des Antisemitismus ist: „Leider sind antisemitische Übergriffe nach wie vor Teil der gesellschaftlichen Realität. Das können und wollen wir nicht hinnehmen. Antisemitische Straftaten sind ein gezielter Angriff auf die unantastbare Würde des Menschen und damit auf die Fundamente unserer Demokratie. Deshalb müssen wir jeder Form des Antisemitismus, ob offen oder verdeckt, entschlossen entgegentreten.“
Ehemaliger Kirchenmann
Der neue Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Prof. Dr. Gerhard Wegner, war nach dem Studium der evangelischen Theologie zunächst als Pastor in Springe und Celle tätig. In der Folgezeit übernahm er vielfältige Funktionen bei der evangelischen Kirche, zuletzt war er über rund 15 Jahre als Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland tätig. Neben seiner beruflichen Laufbahn legte Prof. Dr. Wegner 1988 die Dissertation und 1995 die Habilitation in Evangelischer Theologie ab. Zudem war er bereits vor seiner Berufung als Landesbeauftragter umfassend und vielfältig ehrenamtlich engagiert.
„Ich freue mich, dass Herr Prof. Wegner bereits zu Beginn des Jahres dieses herausragende Ehrenamt übernommen hat. Als erfahrener Theologe und weit über die Landesgrenzen hinaus vernetzter Streiter für den interreligiösen Dialog bin ich sicher, dass er der Richtige für dieses Amt ist“, so Dr. Wahlmann. Gleichzeitig nutzte die Niedersächsische Justizministerin die Amtseinführung auch, um dem Vorgänger Wegners ihren Dank auszudrücken: „Dr. Enste hat sich während seiner Amtszeit unermüdlich für den Schutz jüdischen Lebens in Niedersachsen stark gemacht. Für diesen couragierten Einsatz als erster Landesbeauftragter danke ich ihm von ganzem Herzen.“