Nachhaltig und attraktiv
Osterholz-Scharmbeck. „Es kommen kostenintensive Sanierungen auf Bredbeck zu. Viel wichtiger ist aber, dass wir uns Ziele setzen und den richtigen Weg antreten“, findet Vorsitzender Martin Grasekamp. Bei der halbjährlichen Sitzung des Ausschusses für die Bildungsstätte spricht man deshalb über die Entwicklung der Infrastruktur vor Ort.
Nachhaltiger Umbau
Im Bereich der Nachhaltigkeit dreht sich alles um die Energiefrage. „Wir wollen nicht nur schauen, wo energetische Transformation möglich ist, sondern auch wie wir alternative Energien möglichst effizient nutzen können“, erklärt Kirsten Dallmann, Leiterin der Bildungsstätte. Neben einigen Sanierungsmaßnahmen sowie der Integration eines Wärmeverbundsystems, setzt man nun auf eine dezentrale Heizungssteuerung, um den Bedarf je nach Belegung der Häuser anzupassen. Zudem errichte man derzeit eine weitere Photovoltaikanlage. „Geplant ist auch die Zusammenarbeit mit einem Fachplaner, um gemeinsam ein alternatives Energiekonzept zu erstellen“, so Dallmann.
Ebenso wichtig sei der Erhalt der Anlage, dessen erstes Gebäude bereits 1950 errichtet wurde. „Hier kam es in den vergangenen Monaten zur Sanierung einiger Wasserschäden“, berichtet Dallmann. Längerfristige Auswirkungen seien jedoch nicht zu befürchten, ergänzt Johannes Böthgen, Leiter der Haustechnik. Um das Gebäude auch künftig attraktiv zu halten, arbeitet man sich nun Stück für Stück an der Fassade des Haupthauses entlang. „Durch Sanierung und Neubau wollen wir weiterhin effektives Lernen sowie Lehren ermöglichen, vielfältige Zielgruppen ansprechen und den Geist Bredbecks im modernen Gewand transportieren“, bringt es Kirsten Dallmann auf den Punkt.
Personal und Kosten
„Im vergangenen Halbjahr blicken wir, neben einer überwiegend guten Belegung, vor allem auf personelle Umbrüche zurück“, resümiert sie das Kostengeschehen. Eine Langzeiterkrankung sowie der Verlust einer Pädagogin führen zur Umstrukturierung des Teams. Neu begrüßen dürfe man dafür die Pädagoginnen Kuht und Busch, freut sich die Leiterin der Bildungsstätte. Zudem berichtet sie stolz von der offiziellen Anerkennung der Bundeszentrale für Politische Bildung (BPB). „Nach sechs Jahren Arbeit und der beobachteten Durchführung eines Beispielseminares, darf ich die Auszeichnung am Ende der Woche endlich in Bonn abholen“, bemerkt Dallmann.
Als weniger erfreulich erweisen sich einige Veränderungen in der Förderlandschaft. Künftig würden Verpflegung sowie Unterkunft bei Grundbildungskursen nicht mehr übernommen. Außerdem seien zahlreiche Kürzungen im Kinder- und Jugendplan, bei der BPB und auch im Freiwilligendienst geplant, fasst die Leiterin zusammen. „Trotz hoher Preise für Lebensmittel und Wäsche, ist unsere Auslastung von September bis November aber mehr als gut“, beendet sie ihr Resümee.
Projekte und Vorstellungen
Vor einiger Zeit habe man damit begonnen, bei jeder Sitzung des Ausschusses ein Projekt vorzustellen, in das die Bildungsstätte unmittelbar involviert ist, erklärt Grasekamp anschließend. Dieses Mal ist es Bildungsreferent Kian Pourian, der vom Theater- und Tanzstück „Krabat“ berichtet – ein deutsch-polnisch-ukrainisches Projekt, das vor über zehn Jahren in Bredbeck seinen Anfang nimmt. „Bei der Aktion treffen jedes Jahr etwa 30 Teilnehmende hier in der Bildungsstätte zusammen, um zu wechselnden Themen eigenständig zu arbeiten“, erläutert er.
2023 entscheidet man sich dazu Ottfried Preußlers Märchenroman „Krabat“ auf die Bühne zu bringen. Inszeniert wird die Geschichte durch die TeilnehmerInnen und eine Live-Band. „In verschiedenen Workshops haben die jungen Erwachsenen vorab eigene Versionen erarbeitet – mit der bloßen Textvorlage geben sie sich meistens nicht zufrieden“, erzählt der Regisseur. Zudem wurden sich Choreografien ausgedacht, die das Theaterstück tänzerisch ergänzen. Dallmann lobt die künstlerische Qualität der jährlichen Produktionen, die unter anderem durch den Landkreis gefördert werden. Das Projekt mündet dabei in Vorstellungen, die man nicht nur in Bredbeck, sondern auch im polnischen Partnerort Kwidzyn präsentiert.