Mit dem Anhänger in den Urlaub: Auf diese Punkte kommt es an
Seit den 1960er-Jahren und dem damit verbundenen Wirtschaftswunder sind die Deutschen im Urlaubsfieber. Jedes Jahr fahren Millionen Urlauber mit dem Auto über die Grenze nach Tschechien, Österreich, die Schweiz, Frankreich oder in die Niederlande. Mit mehreren Personen wird der Platz aber schnell knapp. Abhilfe schafft ein Anhänger, um zusätzliche Lasten zu transportieren. Was sollten Urlauber bei diesem Unterfangen beachten?
Vorab Parkplätze erfragen
Die Suche nach Parkplätzen ist nicht trivial. Gerade in städtischen Lagen ist der Platz für Pkws oft begrenzt. Ein Anhänger verlängert die Gesamtlänge des Autos bekanntlich und erfordert dadurch mehr Raum. Nach Möglichkeit sollten bei der Buchung ausreichend große Parkplätze vorhanden sein. Auf Campingplätzen stellt sich dieses Problem meistens nicht. Ebenso bieten zahlreiche Hotels für ihre Kunden eigene Parkhäuser oder Abstellplätze an, auf denen der Anhänger abgestellt werden kann. Das ist aber weder Pflicht noch Standard. Vorab sollten daher Plätze angefragt werden.
Maximales Gewicht berücksichtigen
Wer keinen gesonderten Anhängerführerschein besitzt, muss auf die zulässige Höchstmasse achten. Für den Führerschein der Klasse B gelten niedrigere Werte. Mit der Klasse BE lassen sich abhängig vom Gewicht des Fahrzeugs bis zu 3,5 Tonnen transportieren. Für gewöhnliches Gepäck reicht ein normaler Pkw-Führerschein aus. Wird der Anhänger nur gelegentlich benötigt, lohnt es sich, über eine abnehmbare Anhängerkupplung nachzudenken. Bei dieser Variante montiert der Besitzer die Kupplung direkt an der Stoßstange verbindet sie anschließend mit den benötigten Stromkabeln. Nach dem Urlaub lässt sich die Kupplung wieder abmontieren und im Keller oder der Garage verstauen. Wichtig ist auch hier, auf die vom Hersteller angegebene Stützlast zu achten. Sie fällt normalerweise höher als der gesetzlich erlaubte Höchstwert aus. Letzterer liegt bei 750 Kilogramm für Anhänger ohne eigenes Bremssystem. Für einige Fahrzeuge auf dem Markt werden auch spezielle Anfertigungen verkauft. Das dürfte die Montage erleichtern.
Mautgebühren im Ausland beachten
In Deutschland ist außer der Lkw-Maut keine allgemeine Pkw-Maut vorgesehen, da der Europäische Gerichtshof entsprechende Gesetzesvorhaben gekippt hat. Aus Ländern wie Frankreich ist hingegen ein Mautsystem für die Benutzung von Autobahnen bekannt. Häufig müssen die entsprechenden Plaketten im Internet gekauft werden. Bei der Auffahrt überprüfen technische Assistenzsysteme dann die zulässige Last und berechnen die Gebühr anhand der Fahrzeugklasse. Für Autos mit Anhänger fallen die Gebühren höher aus. In Italien werden sie beispielsweise in die dritte Kategorie einsortiert und entsprechend höher besteuert. Bezahlt wird für gewöhnlich direkt an der Auffahrt oder entlang des Weges an gekennzeichneten Mautstellen. Das sorgt oft für Ärger, da sich die Urlaubskasse durch kräftige Zahlungen schneller leert.
Angepasste Fahrweise auf der Autobahn
Ungeübte Fahrer unterschätzen oft, welche aerodynamischen Veränderungen ein Anhänger mit sich bringt. Der ADAC empfiehlt unerfahrenen Anhängerfahrern Übungsstunden, um potenzielle Gefahrensituationen wie das Rangieren zu meistern. Grundsätzlich sollte auch die Geschwindigkeit angepasst werden. Die Straßenverkehrsordnung drosselt das Fahren mit Anhänger auf ein von 80 km/h. Insbesondere Anhänger ohne Bremsen sind langsamer zu befördern. Werden alle Hinweise beachtet und der allgemeine Zustand des Wagens überprüft, kann es in den Urlaub gehen.