Mindeslohnbetrug: Ermittlungen gegen vier Profi-Vereine
Gegen die Vereien seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. „Vereine, die Millionengehälter an Spieler und Funktionäre zahlen, haben für ihre Angestellten nicht mal den mickrigen Mindestlohn übrig. Das ist zynisch und es macht sprachlos. Die Verstöße müssen aufgeklärt und empfindlich bestraft werden“, sagt der Linken-Politiker Victor Perli.
Recherchen des WDR-Magazins „Sport inside“ und von Perli haben ergeben, dass es sich bei den Vereinen unter anderem um Bayern München, den FC Augsburg und Hannover 96 handelt. Bei den Münchnern würdenderzeit Zeugen im laufenden Strafverfahren befragt. Beim FC Augsburg sei die Geschäftsstelle durchsucht worden. Der Zweitligist Hannover 96 habe nach der Berichterstattung bestätigt, dass es mehrere Fälle am Nachwuchsleistungszentrum gab. In allen Fällen seieb Betreuer:innen, Nachwuchstrainer:innen oder Mitarbeiter:innen der Fanshops geprellt worden.
Victor Perli hat das Meldeportal www.mindestlohnbetrug.de initiiert, das bundesweit Verdachtsfälle sammelt. Die Hinweise werden vertraulich behandelt und anonym an die für die Kontrollen zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls weitergeleitet. „Mindestlohnbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern Wirtschaftskriminalität. Wenn es sogar bei Bundesliga-Vereinen Mindestlohnbetrug gibt, zeigt das das Ausmaß des Problems. Es braucht dringend mehr Personal beim Zoll und mehr Kontrollen. Nur so kann der Mindestlohn für alle durchgesetzt werden, die auf ihn angewiesen sind“, sagt der Linken-Abgeordnete und verweist auf den enormen Personalmangel beim Zoll. Berechnungen des DGB gehen von 2,4 Millionen Beschäftigten aus, die um den Mindestlohn betrogen werden.