

Ritterhude (eb). Beim Adventskaffee der AWO Ritterhude war alles ganz anders: Fröhliches Kinderlachen, Babygeschrei, junge und etwas ältere Mütter, teilweise gar mit Kopftuch. Und einige ganz fremdländisch aussehende, jüngere Männer gesellten sich zu den doch schon ziemlich angegrauten älteren Frauen und Männern, die sonst das Gesicht der AWO ausmachen. Vor dem Tannenbaum tanzten ein kleines Mädchen und ein Junge vergnügt zu den christlichen Weihnachtsliedern, die jungen Frauen zückten Ihr Smartphone und filmten die Deutschen, die da „Oh Du Fröhliche“ sangen. Vielleicht schicken Sie die Bilder in ihre Heimat mit der Bemerkung: „Die sonst so muffeligen Deutschen tauen richtig auf, wenn sie singen!“ Und ein dunkelhaariges Mädchen schaute tatsächlich ins Liederbuch und summte leise mit. Während ihre Mutter ihr fasziniert über die Schulter schaute. „Frau Bürgermeisterin, unterbrich´ mal die Unterhaltung mit unserer Vorsitzenden, hier möchte sich jemand bedanken!“ Und mit wenigen Worten, aber offensichtlich sehr herzlich, bedankt sich eine Mutter mit Kopftuch bei Susanne Geils für die Einladung zur Adventsfeier der AWO Ritterhude. Der Vorstand hatte in Abstimmung mit der Gemeinde die Flüchtlinge eingeladen, die in der Altentagesstätte an einem Deutsch-Kurs teilnehmen, und fast alle waren mit ihrer Familie gekommen, samt Kinderwagen. Tilly Scholz und Christel Schulz begrüßten alle mit warmen Worten, ebenso die Vorsitzende Christine Börnsen und Bürgermeisterin Susanne Geils. Aber ehrlich gesagt: Die Hauptpersonen des Adventnachmittags waren die ausländischen Flüchtlinge.