

Osterholz-Scharmbeck. Für einige Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales in Osterholz-Scharmbeck begann die letzte Sitzung früher als gewohnt. Die Politikerinnen und Politiker statteten der Osterholzer Tafel in den neuen Räumlichkeiten in der Kirchenstraße 13 einen Besuch ab. Lotta Kohlmann vom Diakonischen Werk begleitete die Ratsmitglieder und stand anschließend im großen Sitzungssaal des Rathauses Rede und Antwort.
Politiker sind beeindruckt
Einheitlich großes Lob gab es von den Ausschussmitgliedern für die Arbeit der rund sechzig ehrenamtlichen Mitarbeiter der Osterholzer Tafel. Der Erste Stadtrat Torsten Haß zeigte sich beeindruckt: „Ich kenne viele Tafeln in Deutschland. Mit diesen tollen neuen Räumen hat man hier richtig was geschafft. Aktuelle Zahlen des paritätischen Wohlfahrtsverbandes zeigen, wie wichtig so eine Anlaufstelle ist.“
Laut Kirchenkreissozialarbeiterin Lotta Kohlmann versorgt die Osterholzer Tafel pro Woche über 160 Haushalte, Tendenz steigend. Auf die Frage, welche Wünsche die Einrichtung noch habe, verwies Kohlmann auf die hohen Ausgaben für Energie. Die vorhandenen, alten Kühlgeräte würden einen hohen Stromverbrauch bedeuten. Abhilfe könnten neue, sparsamere Geräte bringen. Da sei man auf Spenden angewiesen. Auch eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach könne helfen. Hier sei man mit dem Eigentümer der Immobilie im Gespräch.
Engagierte Stadt
Campusmanagerin Dr. Ulrike Baumheier berichtete auf der Sitzung über das Bundesprogramm „Engagierte Stadt“, an dem seit Anfang 2024 auch die Stadt Osterholz-Scharmbeck teilnimmt. Da bürgerschaftliches Engagement für das Zusammenleben in Städten immer wichtiger werde, gleichzeitig aber vielen Vereinen und Institutionen es immer weniger gelinge, ehrenamtlich tätige Mitarbeiter zu finden, sollen mit dem Programm die Rahmenbedingungen für Engagement verbessert werden. In diesem Rahmen hat sich ein Netzwerk mit Vertretern aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung in der Kreisstadt gebildet.
Am 29. März fand im Medienhaus am Campus eine Auftaktveranstaltung mit mehr als 35 örtlichen Einrichtungen und Vereinen statt. Dabei konnten erste Unterstützungsbedarfe festgestellt werden. Im Einzelnen nannte Baumheier die Gewinnung neuer Engagierter, die Qualifizierung für ehrenamtlich Tätige, zum Beispiel in rechtlichen oder organisatorischen Fragen und die Unterstützung von Vereinen und Initiativen bei Auflagen für Veranstaltungen oder Versicherungsfragen.
Im nächsten Schritt soll ein Konzept entwickelt werden, um eine Koordinationsstelle für Engagement zu schaffen. Auf einer Netzwerkveranstaltung am 10. November ist die Vorstellung des Konzeptes geplant. Ein weiterer „Tag der engagierten Stadt“ soll am 9. Mai 2026 stattfinden.