Lebensgefahr auf dünnem Eis
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät allen Wintersportler:innen, mit dem Schlittschuhlaufen oder dem Eisspaziergang noch zu warten und sich bei dem zuständigen Amt über den Zustand des Eises zu erkundigen. Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren, die auf zugefrorenen Seen lauern, informieren. Volker Müller, Ressortleiter Öffentlichkeitsarbeit der DLRG OG Bremervörde e.V., rät deshalb zur Geduld: „Das Eis braucht Zeit, um tragfähig zu sein. Bei stehenden Gewässern sollte es mindestens 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen sogar 20 Zentimeter dick sein.“ Nicht gleich an den ersten frostigen Tagen das Eis betreten, lautet die Devise der Lebensretter.
Gefahr: Verschneite Eisflächen
Die Rettungsschwimmer der DLRG leisten jährlich 150.000 Stunden Rettungsdienst im Winter und kennen die Tücken der eisigen Idylle. Grundsätzlich sollten sich Wintersportler:innen nur an bewachten Gewässern und nie alleine auf das Eis wagen sowie auf Warnungen in lokalen und regionalen Medien achten.
Das Eis sendet Signale aus, die jeder erkennen sollte. Dunkle Stellen verraten: Es ist noch viel zu dünn. Hier droht Gefahr, einzubrechen, also betreten verboten. Wenn das Eis knistert und knackt, am besten flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen und in Bauchlage in Richtung Ufer bewegen. „Besondere Vorsicht ist, gerade momentan, auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Uferzonen geboten“, mahnt die DLRG.
Besonders tückisch können auch Seen sein, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind. An den Ein- oder Ausflüssen kann innerhalb weniger Meter das Eis deutlich dünner und die Eisqualität völlig anders sein, als auf dem Rest des Sees.
Hilfsmittel
Wer sich aufs Eis wagt, sollte sich zur eigenen Sicherheit vorher nach geeigneten Rettungsmitteln umsehen. Auch ein umgedrehter Schlitten, eine Leiter oder ein Seil sind bei einem Eiseinbruch geeignete Hilfsmittel. Denn: Im Notfall ist schnelle Hilfe geboten, der Verunglückte droht zu unterkühlen. „Wählen Sie deshalb umgehend die 112“, so Müller.
Helfer sollten bei der Rettung einen Sicherheitsabstand zur Einbruchstelle einhalten und sich gegenseitig auf dem Bauch liegend durch eine Rettungskette sichern. Anschließend sollte der Patient in einem beheizten Raum langsam aufgewärmt werden und sich grundsätzlich in ärztliche Behandlung begeben.