

Landkreis. Um eine ungesteuerte Verteilung von Windrädern zu verhindern, setzt die Kreisverwaltung auf die Ausweisung sogenannter Vorranggebiete für die Windenergienutzung im Rahmen des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP). Die entsprechenden Verfahren laufen seit Sommer 2024.
Vorranggebiete statt Wildwuchs
Die Zeit drängt: Bis zum 31. Dezember 2027 muss der Landkreis ausreichende Windenergievorranggebiete ausweisen. Andernfalls gelten Windenergieanlagen außerhalb geschlossener Ortschaften automatisch als privilegiert zulässig – das bedeutet: Sie könnten nahezu überall gebaut werden, ohne dass eine Steuerung durch den Landkreis möglich wäre. Mit der Ausweisung von Vorranggebieten soll deshalb gezielt festgelegt werden, wo neue Anlagen entstehen dürfen.
Derzeit werden Windprojekte noch nach dem gültigen RROP von 2011 bewertet. In diesem Zusammenhang informiert der Landkreis über laufende Genehmigungsverfahren – allerdings ohne umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung, da diese gesetzlich nicht mehr vorgesehen ist.
Acht neue Anlagen in Aschwarden
Innerhalb eines bereits bestehenden Vorranggebiets plant die Energiequelle GmbH aus Bremen den Bau von acht Windenergieanlagen im Windpark Aschwarden. Die Anlagen des Typs Nordex Delta sollen eine Gesamthöhe von 203,4 Metern und eine Leistung von jeweils 5,7 Megawatt erreichen. Damit setzt das Unternehmen auf moderne Hochleistungsanlagen zur Stromerzeugung.
Repowering: Alt gegen Neu
Neben dem Neubau spielen auch sogenannte Repowering-Vorhaben eine wichtige Rolle beim Ausbau der Windkraft im Kreisgebiet. Dabei werden ältere, weniger leistungsfähige Windräder durch neue ersetzt. Für diese Verfahren gelten erleichterte Genehmigungsregeln.
Aktuell befinden sich zwei solcher Vorhaben im Genehmigungsverfahren: In der Gemeinde Vollersode plant die Alterric Deutschland GmbH den Austausch von drei bestehenden Anlagen durch drei neue Windräder des Typs Enercon mit einer Gesamthöhe von 250 Metern. Im Windpark Lange Heide soll die BFA Windkraft eGbR zwei Altanlagen durch zwei neue Enercon-Anlagen mit einer Höhe von 229 Metern ersetzen.
Alle aktuellen Informationen zu geplanten und bestehenden Windenergieprojekten stellt der Landkreis Osterholz auf seiner Internetseite zur Verfügung. Unter www.landkreis-osterholz.de/windenergie finden Interessierte nicht nur eine tabellarische Übersicht, sondern auch eine interaktive Karte mit allen Anlagen im Kreisgebiet.