

Ritterhude. „Es ist immer spannend für mich, etwas Neues zu organisieren“, erklärt Regine Schäfer von der Ritterhuder Tourismus und Veranstaltungen GmbH (RTV). Nachdem Hannes Windhorst von der Rolf und Hannelore Kähler Stiftung im Februar 2023 auf Schäfer zugekommen ist und meinte, dass Klassik neu aufbereitet werden müsse, um auch Jüngere anzusprechen, machten sie sich an die Planung. Herausgekommen ist eine Klassik-Veranstaltung, die Einflüsse aus dem Pop-Bereich hat. Doch eine große Herausforderung musste von den Organisatoren von der RTV noch überwunden werden: Sie mussten Musiker:innen finden, die die Idee umsetzen können. Das sei neu gewesen für Schäfer und ihr Team. Normalerweise kommen die Künstler:innen auf sie zu und die RTV dient lediglich als Veranstalter. Doch nun ist es eine komplett eigene Produktion, was wesentlich mehr Arbeit und Planung verlangt.
Der perfekte Leiter
Als erstes machten sich die Organisatoren daran, einen musikalischen Leiter für die Veranstaltung zu gewinnen. Hans-Jürgen Osmers hat aus seiner Arbeit u. a. als Produzent, Komponist, Pianist und Aufnahmeleiter viel Erfahrungen im Musikbereich. Zudem absolvierte er den Studiengang Popularmusik an der Hochschule für Musik und Theater mit dem Schwerpunkt Popmusik, weshalb ihm auch dieses Genre nicht fremd ist.
Osmers sei der Ansicht, dass klassische Musik gar nicht so weit entfernt von Popmusik sei. „Klare musikalische Grenzen wie in den 1970er Jahren gibt es heute nicht mehr“, so Osmers. Beide Musikrichtungen haben ihre Vorteile und diese gelte es miteinander zu verbinden. Die Unterhaltungsmusik kann besser kommunizieren, während die Klassik ein gewisses kulturelles Niveau mit sich bringe. Wenn Musik präsentiert wird, müsse eben genau auf diese positiven Eigenschaften eingegangen werden.
Die vollendete Idee
Das Hamme-Forum präsentiert ihr neues Projekt unter dem Namen „Klassik NEU erlebbar - KlassikPop á la Dolce Vita“ am Samstag, 21. September, um 20 Uhr und am Sonntag, 22. September, um 19 Uhr. Finanziell unterstützt wird es von den Osterholzer Stadtwerken, der Sparkasse Rotenburg Osterholz und der Rolf und Hannelore Kähler Stiftung. Osmers wird neben seiner Rolle als musikalischer Leiter auch als Moderator durch den Abend führen und das Konzept erklären. Wenn er mit dem Publikum spreche, würden sie offener für die neue Art von Musik. „Es geht darum, die Menschen mitzunehmen“, sagt er.
Der Schwerpunkt des Konzerts liegt auf dem Mediterranen. Viele italienische, aber auch ein wenig französische und spanische Lieder und Einflüsse werden zu hören sein. Die klassischen Lieder u. a. von Puccini oder Verdi werden von einem kleinen traditionellen Orchester mit 14 Musikern mit zwei Sängerinnen aus dem Jazz- und Pop-Genre präsentiert. Dabei werden die Lieder jedoch nicht unbedingt eins zu ein übernommen, sondern teilweise übersetzt oder die Tonlage verändert.
Ein kleines Ensemble reiche vollkommen aus, um die Musik rüberzubringen. Der Vorteil sei, dass die Musik durchsichtiger und nachvollziehbarer wirke, wenn die Musiker:innen alle zu erkennen sind. Die Musik selbst reicht von der Barock-Epoche bis in das 20. Jahrhundert und wird hier und da mit Elementen aus dem Pop-Bereich ergänzt.