Kirchenkreissynode beschließt Finanzen und Satzung für Neubau
Für die Live-Veranstaltung mit 36 Delegierten, verteilt in der ganzen Stadthalle, gab es gute Gründe: Die Finanzen für die Jahre 2021 und 2022, das neue Kirchenzentrum und weitere wichtige Themen standen im Mittelpunkt und wurden in Beschlüsse gegossen.
Als Herr der Zahlen schlug Torben Wienbarg, Leiter der Abteilung Haushaltswesen im Kirchenamt Verden, die Lichtungen in die Wirtschaftsplanung der nächsten beiden Jahre und warb um einen positiven Beschluss. „Mit Einnahmen von rund 7,75 Millionen Euro in 2021 und rund 7,83 Millionen Euro in 2022 wollen der Kirchenkreis und seine 15 Gemeinden ihre vielfältigen Aufgaben und Angebote finanzieren“, sagte Wienbarg . Die Synode der Landeskirche Hannovers hatte aktuell entschieden, dass die coronabedingten Defizite weitgehend nicht an die Kirchenkreise weitergegeben werden.
Der größte Teil dieser Einnahmen, rund 6,35 Mio. Euro in 2021 und 6,26 Mio. Euro in 2022, stammt aus Kirchensteuern und Zuweisungen der Landeskirche (ca. 4,6 und 4,54 Mio. Euro). Hinzu kommen laut Wienbarg Erträge aus diakonischer Arbeit, Zuschüsse, Spenden und weiteren Quellen.
Finanzplan einstimmig beschlossen
Mit dem neuen Zahlenwerk, so Wienbarg, sichere die Kirche auch die Arbeit von Fachkräften: Diakonin Katja Schulze werde ihre Arbeit für das Trauerzentrum Anderland und die Konfirmanden in allen Gemeinden ausbauen und die neue Kreisjugenddiakonin Janna Eckert werde eine ganze Stelle ausfüllen. Auch die Arbeit des Gebäudemanagers Kai Oevermann im Kirchenamt sei per Wirtschaftsplan mittelfristig gesichert. „Und fast alle Diakone sind nun beim Kirchenkreis angestellt“, zog Wienbarg Bilanz. Mit einstimmigem Beschluss setzen die Synodalen den Wirtschaftsplan 2021-22 in Kraft. „Das ist ein gutes Zeichen für einen sehr ausgewogenen Haushalt“, wertete die KKS-Vorsitzende Heike Schumacher das Abstimmungsergebnis. Ebenfalls einstimmig wurden einige Änderungen der Finanzsatzung beschlossen.
Satzung für das neue Kirchenzentrum
Nicht nur bei den Finanzen, auch beim neuen Kirchenzentrum, einem 5,4-Millionen-Projekt, sicherten die Delegierten für die nächsten Jahre wichtige Handlungsfelder. Wie Superintendentin Jutta Rühlemann berichtete, „bereiten der Kirchenkreis und die St.-Willehadi-Gemeinde mit der Stadt wichtige Meilensteine vor.“ Der Innenstadt-Wettbewerb, so Rühlemann, werde im Januar 2021 abgeschlossen sein. Dann würden die Partner einen „hochbaulichen Wettbewerb starten, in dem Architekten dem Projekt ein Gesicht geben.“ Jetzt sei bei Kirchenkreis, Gemeinde und Mehrgenerationenhaus „Beziehungsarbeit angesagt“ – wegen Corona laut Rühlemann „eine echte Herausforderung“.
Das Haus, so die Superintendentin, „braucht ein starkes Gremium und klare Entscheidungsstrukturen“. Kirchenkreis und Kirchengemeinde müssten die Verantwortung teilen und dies in Form eines neuen Verbandes und einer Satzung regeln, warb sie bei den Synodalen um Zustimmung für ihr neues Modell. Fünf Jahre Erprobungszeit hat die Landeskirche laut Rühlemann bereits in Aussicht gestellt, mit dem Ziel einer unbefristeten Form.
Verbandsmitglieder sind die St.-Willehadi-Kirchengemeinde und der Kirchenkreis – der Verband ist offene für weitere. Die Umsetzung und der Betrieb des Hauses bräuchten „eine sehr hohe Verbindlichkeit“, sagte Rühlemann. Heike Schumacher stimmte ihr zu: „Eine Satzung mit zehn Paragrafen auf vier Seiten – ein gutes Ergebnis mit schlanker, arbeitsfähiger Gremienstruktur und nicht zu vielen Personen.“ Das Plenum zeigte sich überzeugt: Mit einer Enthaltung wurde die Satzung angenommen.
Der Kirchenkreissynode und allen Mitarbeitenden im Kirchenkreis dankte die Superintendentin für ihr Engagement in schwierigen Corona-Zeiten. „Eine unglaubliche Geduld und Freundlichkeit sind da, eine große Kreativität, um die Kirchentüren offen zu halten“, sagte Rühlemann. Und wünschte allen Synodalen Gottes Segen „für eine ganz besondere Adventszeit und das Weihnachtsfest.“