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Kirchen blicken wieder nach vorn

Landkreis Osterholz (eb). Aufs Gemeindesingen und Abendmahl müssen Kirchenbesucher*innen noch verzichten, Gottesdienste sind aber ab sofort wieder möglich.
Das Abendmahl muss unter den aktuellen Hygienevorschriften zwar ausfallen. Gottesdienste sind aber ab sofort wieder möglich.  Foto: eb

Das Abendmahl muss unter den aktuellen Hygienevorschriften zwar ausfallen. Gottesdienste sind aber ab sofort wieder möglich. Foto: eb

Mit den Kirchenöffnungen am vergangenen Sonntag ist in den 16 Kirchengemeinden des Ev.-luth. Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck ein wichtiges Stück kirchlicher Normalität zurückgekehrt. Die Regeln und Vorkehrungen zum Schutz vor Corona-Infektionen müssen zwar bleiben. Doch die Kirchenvorstände und Pastoren richten längst den Blick nach vorn: Die Pfingst-Gottesdienste sind in Planung, und auch für Trauungen, Taufen, Beerdigungen und Konfirmationen gibt es Lösungen.
Die Pastorinnen und Pastoren wollen ihren Alltag nicht nur von Masken, Hygieneregeln und Sicherheitsabständen dominieren lassen. „Trotz aller Einschränkungen erleben wir Gemeinschaft und nehmen die besondere Atmosphäre des gottesdienstlichen Raumes wahr“, schätzt Pastor Eckhard Gering aus St. Willehadi die Vorteile der Kirchenöffnungen. Pastor Holger Westphal (St. Martini zu Bremen-Lesum) sieht trotz aller Einschränkungen „die Chance, in der Werschenreger Kirche neue Formen und Inhalte auszuprobieren“. Dennoch bleibt ein schmerzlicher Verlust: „Uns fehlt allen das gemeinsame und offene Singen als Ausdruck von Freude und Gotteslob“, spricht die Ritterhuder Pastorin Birgit Spörl für alle Gemeinden.
 
Sonntags wieder Gottesdienst
 
Der Gottesdienstplan hilft bei der Rückkehr in die vertrauten Abläufe. In fast allen Gemeinden gilt wieder der gewohnte Rhythmus der Sonntagsgottesdienste zu den üblichen Uhrzeiten. „Das ist für uns wie das nachgeholte Osterfest nach der Durststrecke“, freut sich Hambergens Pastor Björn Beißner. Der erste große Festgottesdienst steht überall am Pfingstsonntag (31. Mai) auf dem Terminplan. Die Angebote an Himmelfahrt (21. Mai) und Pfingstmontag (1. Juni) sind weniger einheitlich. Hier lohnt sich ein Blick auf die Homepages und in die Presse und Gemeindebriefe. In Lilienthal finden noch keine öffentlichen Gottesdienste statt. „Der Kirchenvorstand möchte wegen der Gesundheitsgefahren noch Vorsicht walten lassen“, erklärt Pastor Wildrik Pieper die Entscheidung. Die Termine der städtischen katholischen Gemeinde werden derzeit beraten und sind in Kürze unter www.heilige-familie-ohz.de abrufbar.
Während liebgewonnene Elemente wie Berührung und Gemeindegesang fehlen, entstehen in einigen Gemeinden aber auch neue Angebote. Hambergen arbeitet daran, Gottesdienste auf Video aufzunehmen und auf die Homepage zu stellen. Und In St. Willehadi ist „mittendrin“ angelaufen, eine Andacht mit Musikbegleitung, jeweils mittwochs um 19 Uhr in der Kirche. In Lilienthal gibt es die Gottesdienste in Wort und Ton auf der Homepage zum Abrufen.
 
Konfirmationen verschoben
 
Die Konfirmationsgottesdienste sind in allen Gemeinden auf spätere Termine, meist den August und September verschoben worden. Neu geplant werden derzeit überall die Termine der Kirche im Grünen. Teils werden sie vor die Kirchen verlegt, teils fallen sie aus oder finden regulär statt. Die Zeitungen und Homepages sollen rechtzeitig Klarheit schaffen.
Weitere wichtige Aufgabenfelder haben die Gemeinden unter strengen Infektionsschutzauflagen und Teilnehmerbegrenzung im Blick. Stichwort Taufen: Diese werden meist nach dem Sonntagsgottesdienst separat gefeiert. Trauungen sind überall möglich, werden jedoch fast alle von den Brautpaaren auf 2021 verlegt. Besonders strikte Regeln gelten bei den Abläufen der Beerdigungen. Sie finden durchweg im kleinen Kreis (bis zu 20 Personen am Grab), oft mit persönlicher Einladung, vor oder in den Kapellen sowie in den Kirchen statt. Detailinfos in den Gemeindebüros und bei den Bestattern.
Die Pastorinnen und Pastoren der Kirchenregionen wünschen sich, dass sich die Menschen in Zeiten fehlender körperlicher Nähe nicht in die Einsamkeit zurückziehen. „Nutzen Sie gerne das Angebot, Ihre Pastorin oder Ihren Pastor anzurufen, Sie sind willkommen und stören nicht“, rät Pastor Georg Ziegler (St. Marien OHZ). „Ein Gespräch von zehn Minuten kann viel Entlastung bringen“, weiß Pastorin Christa Siemers aus Pennigbüttel.


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