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Homeschooling ist eine Katastrophe

Silke Hensel schreibt:
Ich bin froh, dass es einmal die Möglichkeit gibt, seinen Frust loszuwerden. Homeschooling ist eine Katastrophe. Die Kinder werden riesige Lücken haben und die Nerven (der Eltern) liegen irgendwann blank.
Wir haben zwei Jungs auf dem Gymnasium Ritterhude. Es ist absolut lehrerabhängig, in welchem Fach die Kinder gefordert werden und in welchem nicht. Videokonferenzen finden nur bei einer einzigen Lehrerin von den Jungs statt.
Mein Sohn in der 6. Klasse ist nach kurzer Zeit durch mit seinen paar Aufgaben. Die Klassenlehrerin hat sich schon im ersten Lockdown nicht gekümmert, das Muster scheint sich jetzt fortzusetzen. Da werden für ihr Hauptfach (wenige) Aufgaben gestellt, aber eine Korrektur oder Rückmeldung zu den abgegeben Arbeiten gibt es in keinster Weise. Geschweige denn, dass sie sich mal erkundigt, wie das Kind so klar kommt. Woher sollen das Kind wissen, ob es gut gearbeitet hat und daraus was lernen?
Diesmal ist es immerhin noch nicht vorgekommen, dass Lehrer die Lösungen zu den Aufgaben direkt mitgeschickt wurden. Ich glaube nicht, dass unsere Jungs die Einzigen sind, die sich das Leben dann entsprechend leicht machen. Aber auch so ist es schwierig, wenn Lösungen ein paar Tage später zur Selbstkontrolle nachgereicht werden. Auch da ist es mit der Disziplin bei Pubertierenden nicht weit her.
Wenige Lehrer korrigieren tatsächlich. Bei vielen reicht es, bei IServ ein Häckchen mit „erledigt“ hinter die Aufgabe zu setzen. Oder Aufgaben werden hochgeladen, aber eine Korrektur ist selten.
Also ist man als Elternteil gefordert, um zu sehen, ob alles gemacht wird und wie es gemacht wird. Wenn kein Lehrer kontrolliert, muss man sich ja auch nicht viel Mühe geben... Das ist nervenaufreibend und häufig mit Streit verbunden.
Nebenbei versucht man, seinen eigenem Job im Homeoffice gerecht zu werden. Muss man doch mal ins Büro, weiß man, dass die Zeit eher vorm Fernseher (den wir leider nicht wie die PlayStation sperren können) als vor Hausaufgaben verbracht werden.
Das wenige, was die Kinder jetzt lernen, wird kaum hängen bleiben. Dazu müssen Themen, denke ich, besprochen und geübt werden, damit etwas haften bleibt.
Bei den Nebenfächern muss man das zur Not schlucken, aber bei den Hauptfächern, in denen vieles aufeinander aufbaut, ist das katastrophal. Die Lücken vom ersten Lockdown sind ja noch da.
Dafür wurden dann aber vor den (vorgezogen!) Weihnachtsferien bei einigen Lehrern wieder Filme im Unterricht geguckt. Wie man das halt so macht vor den Ferien.
Und am 3. Februar sind die Zeugnisferien um einen Tag wegen einer schulinternen Fortbildung verlängert. Es fällt ja nicht schon genug aus....
Ich kann nur hoffen, dass es nicht irgendwann später heißt, unsere Kinder sind die Coronageneration. Schulisch leider nicht so gut....


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