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Joerg Monsees

Grüne fordern Sanierung - Kreisverband lehnt Baupläne am Schießstand in Waakhausen ab

Waakhausen (eb). Die Grünen im Kreisverband Osterholz fordern eine sofortige Sanierung der Schießsportanlage Waakhausen und lehnen den Bau eines Lärmschutzwalls in der Worpsweder Moorniederung kategorisch ab. Der Kreisverband verfasste zu diesem Thema auch einen offenen Brief an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stefan Weil.
Der Betreiber der Schießanlage Waakhausen hat eine Bauvoranfrage an die Genehmigungsbe-hörde zum Bau eines Lärmschutzwalls und eines Schrotfangzauns gestellt. Dies hat die Grünen-Gruppe in Worpswede veranlasst, sich intensiv mit dem Zustand der Schießanlage zu beschäftigen. Zwei Kernforderungen sind dabei entwickelt worden: Erstens müsse die Fläche der Schießscheibenanlage in Waakhausen sofort saniert und die Anlage geschlossen werden. Zweitens müsse der Bau eines so großen Lärmschutzwalls abgelehnt werden, vor allem da geplant sei, diesen mit problematischem Müll zu errichten.
Ihre Forderungen haben die Grünen in Worpswede unter anderem in einem offenen Brief an die politisch Verantwortlichen formuliert. Darin fordern sie die Sanierung der Bleischrot-Depositionsfläche auf der Schießsportanlage, auf der die Bleigeschosse auf saurem Hochmoorboden lägen, wo sie besonders schnell zersetzt würden. Das Hochmoor gebe Regen als Oberflächenwasser in die Vorfluter, wodurch zwangsläufig ständig giftiges Bleiwasser in die Hamme geleitet würde. Darüber hinaus kritisieren die Grünen, dass die Kreisverwaltung dem Schießplatzbetreiber gestattet habe, auf einem ausgewiesenen Biotop eine Bleischrotschießanlage zu betreiben. Damit seien die betroffenen Biotope völlig zerstört worden. Nach Recherchen der Worpsweder Grünen ist der Schießplatzbetreiber den Anforderungen eines Sanierungsgutachtens nicht nachgekommen. Fangnetze, die als Bodennetze auf dem 16 Hektar großen Areal ausgelegt wurden, seien zerstört und durch Pflanzenwuchs durchlöchert.
„Ich bin froh, dass die Grünen in Worpswede diesem Umweltfrevel nachgegangen sind und die existierenden dramatischen Probleme öffentlich machen. Blei ist bereits in kleinen Dosen extrem gesundheitsschädlich. Für uns ist es unerträglich, dass massenhaft Blei auf saurem Hochmoorgrund liegt und dadurch Tier- und Pflanzenwelt schädigt. Ebenso können wir es nicht akzeptieren, dass Biotope über Jahrzehnte mit Wissen der Verwaltung zerstört wurden“, sagt der Sprecher des Kreisvorstandes von B90/Die Grünen im Landkreis Osterholz Wolfgang Goltsche. Dabei richte sich der Protest nicht gegen den Schießstand als solchen, sondern ausschließlich auf den Wurftaubenschießbereich, durch den erhebliche Gefahren für den Boden und die Oberflächengewässer ausgingen, betont Goltsche.
Der Kreisverband wende sich ebenfalls entschieden gegen einen Lärmschutzwall in der geplanten Form und lehne die Deponierung giftigen Z2-Mülls auf der Schrotschießanlage Waakhausen ab. Das Hochmoor sei nicht geeignet, einen 22 Meter hohen Wall inklusive Schrotfangzaun zu tragen. Der Lärmschutzwall werde ohne Zweifel brechen und das giftbelastete Z2-Material werde in den Moorboden versinken. Außerdem würde dieser hohe Wall nachhaltig das Landschaftsbild der flachen Hochmoorebene im Worpsweder Moor zerstören, so die Grünen.


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