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Größter Einsatz der Geschichte der DLRG Niedersachsen

Der Bezirk Cuxhaven-Osterholz e.V. der DLRG war Wochenende, 5. und 6. Januar, im überregionalen Einsatz gegen Hochwasser und konnte Schlimmeres verhindern.

Topografisch ein sehr schwieriges Einsatzgebiet: Unter anderem die Oker, Fuhse und Leine münden in die Aller und bringen diese Tage viel Wasser in das Aller-Leine-Tal.

Topografisch ein sehr schwieriges Einsatzgebiet: Unter anderem die Oker, Fuhse und Leine münden in die Aller und bringen diese Tage viel Wasser in das Aller-Leine-Tal.

Bild: DLRG Cuxhaven

Landkreis. Die landesweite Hochwasserlage hat am vergangenen Wochenende, 5. und 6. Januar, die Katastrophenschützer des DLRG Bezirks Cuxhaven- Osterholz e.V. gefordert. Bereits zwischen Weihnachten und Neujahr war Fachpersonal der Ortsgruppen Cuxhaven e.V. und Wehdel e.V. im Süden Niedersachsens eingesetzt. Jetzt ging es mit insgesamt 41 DLRG-Einsatzkräften aus dem Landkreis und der Stadt Cuxhaven für vier Tage in den vom Hochwasser schwer betroffenen Heidekreis an Aller und Meiße im Einsatz. Die Ortsgruppen Dorum, Hagen im Bremischen, Bad Bederkesa und Cuxhaven waren mit ihren Einheiten für den Wasserrettungszug Cuxhaven-Osterholz unter Leitung von Zugführer Tjark Makel im Einsatz. „Das Einsatzgeschehen im Schadensgebiet ist trotz stagnierender Pegelstände kontinuierlich hoch. Derzeit können die Deiche die Wasserhöhe bewältigen, die lange Dauer der hohen Wasserstände sind jedoch ein Problem. Deiche, Wallungen und Dämme sind weich und halten den Wassermassen stellenweise nur noch bedingt stand, immer wieder gibt es Schwachstellen, an denen Wasser durchsickert“, so Makel.

 

Überflutung von Ortschaften abgewendet

 

Seit Weihnachten unterstützen DLRG-Einheiten aus ganz Niedersachsen bei der Bekämpfung des Hochwassers im Aller-Leine Tal. Um auf das Szenario eines möglichen Deichbruchs vorbereitet zu sein, stehen permanent unter anderem Wasserretter mit Booten, Strömungsretter, Taucher und Sanitäter zur Verfügung. Zusätzlich unterstützen sie die Deichläufer bei der Kontrolle von Bauwerken, dichten kleinere Schadstellen ab oder führen Pumparbeiten durch.

Kurz nachdem die Mitglieder des Wasserrettungszugs Cuxhaven-Osterholz am 4. Januar in Hodenhagen eingetroffen waren und die vorübergehende Unterkunft in einer Schule bezogen wurde, kam es zu einer Abrutschung einer als Wasserbarriere dienenden, auf einem Damm gelegenen Landesstraße im Bereich der Samtgemeinde Ahlden. Es drohte eine Überflutung von drei tiefer gelegenen Ortschaften. In den darauffolgenden 19 Stunden wurde mit der Unterstützung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Arbeiter-Samariter-Bund e.V., Deutsches Rotes Kreuz e.V. und mehreren hundert zivilen Helferinnen und Helfern der Damm mit über 60.000 Sandsäcken stabilisiert. Die Bevölkerung war aufgerufen, an zwei Sandsackfüllstationen zu unterstützen, während Lastkraftwagen der DLRG, Feuerwehr und des THW die gefüllten Säcke palettenweise in die Nähe der Schadensstelle transportierten. Die Verlegung der Sandsäcke am überfluteten Dammfuss unter Wasser war die Aufgabe der Einsatztaucher und Strömungsretter der DLRG. Bei widrigen Wetterbedingungen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ein kraftraubendes Unterfangen. Die gesamte Nacht hindurch wurden weitere Strömungsretter aus ganz Niedersachsen von der DLRG eigenen Koordinierungsstelle in Bad Nenndorf in den Einsatz entsendet, um dem gewaltigen Helferbedarf gerecht zu werden. Fünf Wasserrettungszüge und ein Fachzug Strömungsrettung der DLRG Niedersachsen mit insgesamt 168 DLRG Einsatzkräften waren im Einsatz.

 

Schlimmeres verhindert

 

Am Freitag um 5:27 Uhr erfolgte die Meldung von Zugführer Makel: Damm und Straße gesichert. Eine Evakuierung der Anwohner war nicht mehr erforderlich. Die DLRG-Kräfte haben die Einsatzstelle am Samstagvormittag der Feuerwehr übergeben. Durch die frühe Entdeckung der Beschädigungen, das schnelle und richtige Handeln der Einsatzleitung und der beeindruckenden Leistung der vielen Helfer wurde ein weiteres Abrutschen der Landstraße zunächst verhindert und drei dahinter liegende Ortschaften geschützt. Doch die eingesetzten Kräfte des DLRG Bezirk Cuxhaven-Osterholz e.V. bleiben weiter in Alarmbereitschaft.


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