Patrick Viol

Fledermäuse in Not

Die Internationale Batnight am 30. und 31. August informiert in der Elbe-Weser-Region über Fledermäuse und macht zugleich auf ihre bedrohliche Lage aufmerksam.

Bild: Adobestock

Region Elbe-Weser. Lautlos gleiten sie durch die Nacht, blitzschnell wenden sie ihre Flugbahnen, auf der Jagd nach Insekten. Fledermäuse faszinieren seit jeher, doch ihr Bestand ist in höchster Gefahr. Darauf will die Internationale Batnight am 30. und 31. August aufmerksam machen. Auch der NABU in der Elbe-Weser-Region beteiligt sich mit abendlichen Führungen und Aktionen.

Alarmierende Rote Liste

Die neue Rote Liste für Niedersachsen zeichnet ein düsteres Bild: Unter den in Niedersachsen und Bremen untersuchten Säugetieren sind Fledermäuse die am meisten gefährdete Gruppe. Laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sind 50 Prozent aller in Niedersachsen vorkommenden Arten von „ausgestorben“ bis „selten“ eingestuft. Keine andere Artenklasse sei derart bedroht. „Diese Arten stehen unter massivem Druck – vor allem durch den Verlust von Lebensräumen, den Rückgang der Insekten und Baumaßnahmen, bei denen wichtige Quartiere verschwinden“, sagt Jana Jensen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser.

Da Fledermäuse viele Habitate besiedeln und äußerst sensibel auf Umweltveränderungen reagieren, gelten ihre Rückgänge als deutlicher Hinweis auf „größtenteils negative Veränderungen in der Umwelt im letzten Jahrhundert“, so der NLWKN.

„Die dramatische Lage vieler Fledermausarten zeigt, wie dringend wir ihre Lebensräume erhalten und wieder vernetzen müssen“, betont Jensen. „Projekte wie unsere digitale BatMap oder Aktionen wie die Batnight tragen dazu bei, dass diese Tiere nicht nur in Erzählungen weiterleben.“

Erlebnis in der Nacht

Die Batnight bietet Gelegenheit, die Tiere nicht nur theoretisch, sondern hautnah zu erleben. Mit speziellen Bat-Detektoren werden ihre hochfrequenten Rufe hörbar gemacht. Fachleute berichten von Jagdtechniken, Quartieren und den weiten Wanderungen der Tiere. Besucher erfahren auch, wie sie selbst helfen können – etwa durch den Bau von Fledermauskästen, den Erhalt alter Bäume oder einen giftfreien, insektenfreundlichen Garten mit nachtblühenden Pflanzen.

Internationale Aktion

Die Internationale Batnight wird vom Europäischen Büro für Fledermausschutz (Eurobats) koordiniert und findet in mehr als 30 Ländern statt. In Deutschland organisiert der NABU die Veranstaltungen. Allein in Niedersachsen gibt es jedes Jahr dutzende Aktionen, die die Faszination der Tiere mit dem Ernst ihrer Lage verbinden.

Termine finden sich auf  www.NABU.de


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