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Nadine Schilling

Erdgasumstellung - Ab Februar wird auf H-Gas umgestellt

Gasmonteure werden die Geräte technisch an das alternative Gas anpassen. Foto: eb

Gasmonteure werden die Geräte technisch an das alternative Gas anpassen. Foto: eb

Landkreis (eb). Die Niederlande stoppen ab 2030 den Export ihres L-Erdgases nach Deutschland. Daher stellt das Unternehmen EWE NETZ die Region bereits heute auf norwegisches und russisches H-Gas um. In diesem Projekt startet jetzt in den erstenGemeinden im Landkreis Osterholz die finale Phase: Monteure passen alle Gasgeräte technisch an H-Gas an. Ab Februar leitet EWE NETZ in Grasberg und Lilienthal dann das erste Mal das alternative Gas ein.
Seit Februar vergangenen Jahres haben Gasmonteure in der Weser-Elbe-Region rund 50.000 Erdgasgeräte einzeln überprüft. "Wenn wir die Vorgabe aus den Niederlanden einhalten wollen, dann müssen wir dieses Tempo auch weiterhin gehen, sonst würden irgendwann viele Wohnungen kalt werden und zahlreiche Unternehmen in der Region brauchen ja auch Erdgas für ihre Produktion", erklärt Kai Janßen, verantwortlicher Gruppenleiter für das Projekt bei der EWE NETZ GmbH. Nachdem am 19. Februar Grasberg und Lilienthal auf H-Gas umgestellt werden, sind dann Anfang April auch Osterholz-Scharmbeck, Vollersode und Worpswede an der Reihe. Vorher müssen alle Erdgasgeräte für das H-Gas angepasst werden.
Die nächsten Umstellungen im Landkreis Osterholz erfolgen dann in mehrmonatigen Intervallen bis zum Jahr 2021. Auch sehr alte Geräte sind umrüstbar Gasmonteure werden die Geräte technisch an das alternative Gas anpassen: "Bei den meisten Geräten reicht es, wenn wir Einstellungen ändern oder wir installieren so genannte Umrüstsätze", erklärt Janßen die jetzt anstehenden finalen Besuche. Das notwendige Material, vor allem die richtige Brennerdüse, hat EWE NETZ bereits nach dem ersten Besuch bei den jeweiligen Herstellern bestellt, individuell für jedes einzelne Gerät. Kai Janßen: "Die Hersteller haben zugesagt, uns Umrüstsätze für Erdgasgeräte zu liefern, die bis zu 30 Jahre alt sind." Ab jetzt ist perfekte Logistik gefragt Zusätzlich zum hohen Tempo müssen die Monteure jetzt auch mit der richtigen Brennerdüse für das richtige Gerät zur richtigen Uhrzeit beim richtigen Kunden klingeln. "Und wir sollten beim Kunden pünktlich sein und die Kunden müssen an den Termin denken und ihre Türen öffnen", merkt Janßen an. "Die jetzt kommende Phase wird daher eine echte Bewährungsprobe für das Projekt." Der 19. Februar ist dann der erste Umstellungstermin im Landkreis Osterholz: Dann leitet EWE NETZ zum ersten Mal H-Gas ein. "Von dem Einspeisen des Gases werden Kunden dann gar nichts mehr bemerken, es wird auch keine Unterbrechung der Gasversorgung geben", sichert Janßen zum Schluss zu. Weitere Informationen zum Thema: www.ewe-netz.de/erdgasumstellung 
Warum stellt EWE Netz die Region auf H-Gas um? Auslöser für das Großprojekt ist ein zunehmendes Schwinden der Förderkapazitäten des L-Gases in den Niederlanden. Hinzu kommen in den Niederlanden Erdbeben sowie Erdstöße, bei denen die Erdgasförderung als Verursacher vermutet wird. Spätestens ab 2030 wird das Königreich kein L-Gas mehr nach Deutschland exportieren. Daher verpflichtete der deutsche Gesetzgeber bundesweit über 40 L-Gasnetzbetreiber auf H-Gas umzustellen. Das alternative H-Gas stammt vorwiegend aus Russland und Norwegen. Die Erdgaskapazitäten sind hier auf Jahrzehnte gesichert. Was ist der Unterschied zwischen L-Gas und H-Gas? Bei den zwei Gassorten liegt der Unterschied im Energiegehalt: H-Gas (High Calorific Gas) hat einen höheren Methangehalt und setzt daher bei der Verbrennung mehr Energie frei als L-Gas (Low Calorific Gas). In vielen Fällen müssen die Erdgasgeräte technisch an diesen höheren Energiegehalt angepasst werden. In der Regel wird dafür am Gerät die Brennerdüse ausgetauscht.


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