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Patrick Viol

Stagge & Moor: Gastwirtpaar eröffnet bekanntes Lokal am Marktplatz

Osterholz-Scharmbeck (pvio). Die Stadt hat ab dem 19. Mai eine neue bzw. eine neue alte Gastro-Adresse: Melanie Nehring und Maik Bellmann eröffnen Stagge & Moor, ehemals Stagges.

„Wir haben die Zeit der Verschiebung unserer Eröffnung für weitere Verschönerungen genutzt“, sagt Melanie Nehring. Die Gastronomin hat mit ihrem Mann Maik Bellman das mit seiner weißen Front und dem spitz zulaufenden Dach charakteristische Lokal am Osterholzer Marktplatz übernommen. Jenes, das alle nur als „Stagges“ kennen. Jetzt heißt es „Stagge & Moor“. Der Zusatz im Namen ist ein Wortspiel. Zum einen spielt es auf die Veranstaltungsagentur MoorEvent von Nehring und Bellmann an. Zum anderen verweist der Name darauf, dass das neue Stagge „mehr“ zu bieten hat. So habe man sich beispielsweise dazu entschieden, das ganze Haus gastronomisch zu nutzen. „Auf der oberen Etage sind größere Veranstaltungen wie Hochzeiten und größere Geburtstage möglich“, sagt Bellmann. Eingedeckt ist bereits. Platz ist hier für ca. 120 Leute. Doch bis die Gäste für die obere Etage kommen dürfen, wird es wohl noch etwas dauern. Große Veranstaltungen lässt der Infektionsschutz noch nicht zu.
Stagge & Moor heißt aber nicht nur mehr Raum für Veranstaltungen - es gibt im Übrigen noch den Rosenraum für mittelgroße Zusammentreffen -, sondern auch ein größeres Angebot. Stagge & Moor ist kein klassisches Abendlokal. „Geplant ist, dass wir täglich ab 9 Uhr morgens öffnen und dann bis open end“, sagt Bellmann. Von Frühstück über Kaffee und Kuchen bis zum leckeren Abendessen und guten Getränken bietet Stagge & Moor also alles an.
 
Einpendeln
 
Erst einmal werde aber nur abends geöffnet sein. Außer am Vatertag und an beiden Pfingsttagen. Da sei von 11 Uhr durchgehend geöffnet. „Ansonsten müssen wir erst einmal schauen, wie sich das mit den Einschränkungen einpendelt“, so Nehring. Was hingegen nicht eingeschränkt sei, ist die Speisekarte. Im Gegenteil. Zu einer festen gebe es stets noch eine saisonspezifische Karte. „Selbstverständlich nur mit Produkten aus der Region. Unsere Gemüse beziehen wir von Köster aus Lilienthal und unser Fleisch von Bösch aus Tarmstedt“, erzählt Nehring. Zurzeit biete die Küche eine Spargel-Karte an. „Zudem gibt es bei uns keine Fertigprodukte. Auch keine Fertigsoßen. Unsere Köche machen alles selbst“, verspricht Bellmann.
Dass Stagge & Moor zukünftig ein ganztägiges Angebot bietet, zeigt sich auch am neuen Interieur. Bellmann und Nehring ist eine Inneneinrichtung gelungen, in der man sich sowohl beim Brunch, beim Kuchen, beim Feierabendbier als auch beim geselligen Abend mit Freunden am Wochenende wohlfühlt. Ein neuer Fußboden auf der Fensterseite bringt mehr Helligkeit am Tag auf der einen Seite, die neuen Lampen bringen Gemütlichkeit am Abend.
 
Die Eröffnung
 
Jetzt darf es endlich losgehen. Eigentlich hätten Nehring und Bellmann am 1. April öffnen wollen. Das hat Corona verhindert. „Schön war das nicht“, so Nehring. Jetzt soll es am 19. Mai losgehen. Die ersten Reservierungen wurden schon getätigt. Auf die Eröffnung freuen sich auch die Beschäftigten. Die habe man in den letzten Wochen immer mal beim Einkaufen getroffen. Und da habe man deren Ungeduld schon gespürt, so Nehring. Daran hatte natürlich auch die Kurzarbeit ihren Anteil. Die Köchin und die beiden Köche waren natürlich zu 100 Prozent in Kurzarbeit. Weitere Angestellte hatten die beiden Gastwirte bisher nicht eingestellt. Nun kommt zur Eröffnung noch eine Servicekraft dazu. „Und den Rest machen wir natürlich erst mal alles selbst“, so Nehring. Die erste Zeit, in der Stagge & Moor nur abends öffnet, sei das zu schaffen. „Wir halten hier zusammen“, gibt Nehring ihre Mitarbeiterin wieder. Alles Weitere werde man dann sehen.
 
Sicher wohlfühlen
 
Auch wie es laufen wird und ob die Gäste trotz der Einschränkungen kommen werden. Damit sich die Gäste sicher und wohl zugleich fühlen, dafür haben Bellmann und Nehring alles vorbereitet. Im Innenbereich bleibe jeder zweite Tisch frei, damit der Abstand gewahrt wird. So werden anstatt der 85 Plätze nur 40 belegt. Auch werde die Laufrichtung zu den Toiletten angezeigt. „Wir haben auch Aushänge mit den Regeln vorbereitet“, sagt Nehring. Zudem werden die Gäste platziert.
Ob die Gäste die Regeln einhalten, kontrollieren Bellmann und Nehring. Und die Angestellten haben auch ein Auge mit darauf.
„Unsere Gäste können uns vertrauen, dass wir alles tun, um ihre Gesundheit bei uns zu schützen“, so die Gastwirtin. Ihre größte Angst sei, dass sich jemand bei ihnen infiziert. Dementsprechend engagiert trügen sie Sorge dafür, dass das nicht passiert.
Auch die Datenerfassung sei strikt vertraulich. Pro Tisch ein Zettel. Niemand sehe die Daten von Fremden. Eingetragen werden müsse nur der Name, die Telefonnummer und die Aufenthaltszeit. „Wir geben die Daten auch nirgends ein. Wir bewahren die Zettel auf und vernichten sie nach vier Wochen“, so Bellmann.
Bei der Arbeit tragen die Angestellten Schutzmasken. „Wir haben genug von den Einwegmasken da“, versichert Bellmann. Er macht im Gespräch darauf aufmerksam, dass es im Übrigen keine Reservierungspflicht gebe, sondern lediglich eine -empfehlung. Das heißt: „Wenn man zu uns kommt und ein Tisch ist frei, dann darf man sich natürlich setzen.“
 
Plus-Minus-Null
 
Man brauche sich nichts vormachen. Wirtschaftliches arbeiten sei das nicht. Aber es gehe darum, wieder einen regelmäßigen Alltag zu haben, so Nehring. „Wenn wir in diesem Jahr mit Plus-Minus-Null fahren, sind wir glücklich“, so ihr Mann. Schön wäre natürlich, wenn jeden Abend 40 Plätze besetzt wären. Zudem gebe es auch noch den Außenbereich. Wenn das Wetter mitspielt, kommt das Stagge & Moor zugute. Gut wäre das, weil bei MoorEvents 65 Veranstaltungen in diesem Jahr ausfallen. Das sei nicht nur finanzieller Verlust, sondern bedeute auch zusätzlichen Stress im nächsten Jahr, wenn Veranstaltungen nachgeholt werden. Zusätzlich zu denen, die eh stattfinden. Aber beschweren will man sich nicht. Sowieso hatten Bellmann und Nehrung in der Krise etwas Glück.
 
Glück gehabt
 Zunächst habe Stagge & Moor innerhalb von vier Tagen die Corona-Soforthilfe bekommen. „Und wir kennen einige, die bis heute keine bekommen haben“, so Bellmann. Und eine ganz große Erleichterung sei gewesen, dass ihr Vermieter die Pacht für den April ausgesetzt hat. „Wir haben echt Glück gehabt“, sagt Nehring mit Dankbarkeit in ihrer Stimme. Man wünscht ihnen, dass es sie auch in der Zeit nach der Eröffnung am 19. Mai weiter begleitet.


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