Susanne Roth

Die heimische Wirtschaft stärken

Ritterhude.Corona setzt auch Ritterhuder Unternehmer*innen zu, wie die Mitglieder der Interessengemeinschaft der Ritterhuder Betriebe auf ihrer Jahreshauptversammlung feststellen mussten.
Alles nicht so einfach gerade für ein Paar Schultern: Vorsitzende Simone Schröter würde die Vorstandarbeit im IRB gerne auf mehrere Schultern verteilen, so ihr Wunsch auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der IRB im Hammeforum. (Die Masken wurden erst am Platz abgenommen.) Foto: sr

Alles nicht so einfach gerade für ein Paar Schultern: Vorsitzende Simone Schröter würde die Vorstandarbeit im IRB gerne auf mehrere Schultern verteilen, so ihr Wunsch auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der IRB im Hammeforum. (Die Masken wurden erst am Platz abgenommen.) Foto: sr

Ritterhude. Das Thema in aller Munde, die Corona-Pandemie, machte auch vor der Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Ritterhuder Betriebe e.V. (IRB) nicht halt. Auch in der Hammegemeinde, so berichteten die anwesenden Mitglieder, hat diese die Betriebe finanziell geschwächt und vor große Herausforderungen gestellt. Ganz unterschiedlich waren die berichteten Erfahrungen. Konnte in einigen Betrieben die Krise einigermaßen gemanagt werden, so fürchten doch andere um ihre Existenz. Entlassungen und finanzielle Belastungen machen einigen Selbstständigen das Leben schwer. Auch wenn es derzeit noch laufe, wissen doch einige nicht, was die Zukunft bringen mag. Das Handwerk, in dem es in den vergangenen Monaten ganz gut lief, sieht sich im dritten und vierten Quartal des Jahres bedroht. „Wir werden als Nachzügler die Krise zu spüren bekommen“, war zu hören. Kund*innen zurückholen Die Vorsitzende der IRB, Simone Schröter sicherte den Mitgliedern zu, stets ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben. „Sprechen sie uns an, wir versuchen Informationen zu geben und stellen Verbindungen her“. Wichtig sei es ihr auch, die Kund*innen, die aufgrund der Krise online eingekauft haben, in die Geschäfte und Betriebe zurückzuholen. „Als Gewerbetreibende sollten wir gemeinsam auftreten und uns gegenseitig unterstützen“. Wichtige Vernetzung Ein Aufruf, der die Frage aufwarf, warum denn nicht mehr Ritterhuder Gewerbetreibende sich in der IRB zusammenschließen. Zurzeit zählt der Gewerbeverein 73 Mitglieder. Vor Jahren, als er noch im Vorstand tätig war, seien es deutlich mehr gewesen, erinnert sich Horst Kammeier. Man müsse explizit auf ehemalige Mitglieder zugehen, um sie wieder gewinnen zu können. Wie wichtig es sei, sich zu vernetzten, zeige der jährliche Neujahrsempfang. Die Mitglieder lobten diese traditionelle Veranstaltung als ideale Plattform, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Doch auch die Veranstaltungsreihe „IRB vor Ort“, bei der ortsansässige Betriebe besucht werden, und der Sektempfang anlässlich des Hammefestes seien Treffen, die bereichern. „Heimat Shoppen“ und der verkaufsoffene Sonntag zum Hammefest waren 2019 gut besucht und motivieren die Menschen weiterhin, vor Ort zu kaufen und den örtlichen Handel zu stärken. Geplant sind diese Veranstaltungen natürlich weiterhin. Wann sie Corona bedingt wieder möglich sein werden, wird die Zeit zeigen. Geplant ist auch ein weiteres Branchengespräch zum Thema Handel mit Minister Bernd Althusmann. Ein erstes Gespräch fand wegen der geltenden Abstandsregeln per Video statt. Mehrere Schultern Nicht auf Corona schieben lässt sich der Wunsch Schröters, die Vorstandsarbeit wieder auf mehrere Schultern zu verteilen. Zwar wurde sie im vergangenen Jahr von ihrem Stellvertreter Axel Schäfer und Marcus Bärje unterstützt, doch Bärje stünde aus beruflichen Gründen inzwischen nicht mehr zur Verfügung. Eine Wiederwahl ist für ihn damit ausgeschlossen. Etwas, das allen Gewerbetreibenden in Ritterhude mehr als sauer aufstößt, ist die Anhebung der Gewerbesteuer. Dies hatte der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Dass die Steuer damit höher als in Bremen liege, werde bestimmt keine Neuansiedlungen anlocken.


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