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Bürgermeister Rohde for Peace

Osterholz-Scharmbeck (eb/pvio). Die Stadt Osterholz-Scharmbeck ist seit Ende 2020 Mitglied im Bündnis „Mayors for Peace“. Am 22. Januar hat der Bürgermeister vor dem Rathaus die Flagge für atomare Abrüstung gehisst und mit uns gesprochen.

Dem Beitritt zum Bündnis vorausgegangen war der einstimmig gefasste Beschluss der Ratsmitglieder in der September-Sitzung. Für den Beitritt hatten sich im August 2020 18 Initiator:innen in einem Schreiben an die Stadtratsfraktionen ausgesprochen.
In dem Bündnis organisieren sich weltweit Städte, die sich der Friedensarbeit verschrieben haben. Konkret setzen sie sich vor allem für eine atomare Abrüstung ein. Dies geschieht aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeister:innen für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger:innen verantwortlich sind. Bürgermeister Torsten Rohde freut sich, dass der offizielle Beitritt noch zum Ende des alten Jahres vollzogen wurde: „Ich habe das Vorhaben von Anfang an befürwortet und danke auch den Initiatoren für ihren Einsatz. Für den Sommer 2021 planen wir die Teilnahme am jährlich stattfindenden „Flaggentag“. An diesem Tag werden wir die grüne ‚Mayors-for-Peace-Flagge‘ vor dem Rathaus hissen“, kündigt er an.
Gegründet wurde die Organisation 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima. Das internationale Netzwerk hieß damals noch „Programm zur Förderung der Solidarität der Städte mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung von Atomwaffen“. 1991 wurden die Mayors for Peace vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation registriert. Inzwischen gehören dem Netzwerk knapp 8000 Städte und Gemeinden aus 165 Ländern (Stand: Januar 2021) an. In Deutschland sind bereits über 600 Mitglieder dem Bündnis beigetreten. Die Landeshauptstadt Hannover ist eine der Vizepräsident- und Exekutivstädte des Bündnisses und Lead City für Deutschland.
KURZINTERVIEW
 
Herr Bürgermeister, was hat sie persönlich dazu bewogen, dem Bündnis Mayors for Peace beizutreten?
 
Meine Eltern haben beide den 2. Weltkrieg miterlebt - mein Vater war bei der Marine sogar aktiv im Kriegsgeschehen dabei. Die Erzählungen und Erfahrungsberichte aus dieser grausamen Zeit haben mich natürlich geprägt. Deshalb habe ich von Anfang an die Idee, dem Bündnis beizutreten, unterstützt.
 
Waren Sie früher bereits in der hiesigen Friedensbewegung aktiv?
 
Nein. Trotzdem befürworte ich jegliche Bestrebungen, die eine Abrüstung von Atomwaffen zum Ziel haben.
 
Wie bewerten Sie, dass die Bundesregierung sich weigert, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen?
 
Es steht mir nicht zu, dies in meiner Rolle als Bürgermeister von Osterholz-Scharmbeck zu bewerten. Ich konzentriere mich auf meine Tätigkeit hier auf kommunalpolitischer Ebene.
 
Im Herbst vergangenen Jahres übte die deutsche Luftwaffe mit NATO-Partnern für einen möglichen Atomkrieg. Jagdbomber sollen im Ernstfall mit Nuklearwaffen bestückt werden können. Die Übung richtete sich gegen Russland. Denken Sie in Anbetracht solcher Manöver, dass die Gefahr eines Atomkriegs real ist?
 
Ich denke und hoffe natürlich, dass die Gefahr nicht real ist. Der aktuell vollzogene Machtwechsel in den USA macht Hoffnung. So geht es sicherlich derzeit vielen Menschen weltweit.
 


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