Janine Girth

Bürgerbus gewünscht - Antrag wird im März beraten

Osterholz-Scharmbeck (jm). Die Bürgerfraktion im Stadtrat möchte prüfen, ob seitens der Verwaltung die Möglichkeit besteht, die Gründung eines Bürgerbus-Vereins in der Kreisstadt anzuregen. Einen entsprechenden Antrag hat Fraktionsvorsitzender Wilfried Pallasch eingereicht.
Am 5. März wird sich der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung mit dem Thema befassen. „Wir möchten gerne erfahren, ob das Projekt Anrufsammeltaxi noch weiterverfolgt wird und ob die Stadt Möglichkeiten sieht, die Gründung einer Trägerorganisation für einen Bürgerbus anzuregen“, sagt Wilfried Pallasch. Die Kreisverwaltung habe Informationen zu allen Fördermöglichkeiten zusammengetragen, eine kreisweite Bürgerbuslinie sei jedoch unwahrscheinlich, so Pallasch. „Offensichtlich gelingt es nicht, für das Stadtgebiet ein Anrufsammeltaxi zu organisieren. Wichtig ist uns, dass wir das Problem der ÖPNV-Anbindung für unsere Ortschaften nicht aus den Augen verlieren.“ Mit der Unterstützung der Stadt, die vielleicht auch Mitglied in einem Trägerverein oder einer Genossenschaft werden könne, sehe er die Chance, einen Betreiber für einen Bürgerbus zu finden, so Pallasch weiter.
In Ritterhude, Worpswede und Grasberg sind seit einigen Jahren Bürgerbusse mit ehrenamtlichen Fahrern unterwegs. Während die Fahrgastzahlen in der Hammegemeinde weiter steigen, verzeichnete der Bürgerbus Grasberg-Worpswede im letzten Jahr erstmal einen Rückgang - unter anderem, weil Flüchtlinge den Bürgerbus seit 2018 nicht mehr kostenfrei nutzen dürfen und einige in die zentraler gelegenen Orte gezogen sind. Insgesamt kamen die Bürgerbusse im Landkreis Osterholz auf rund 16.000 Fahrten im vergangenen Jahr. Von den Gemeinden Grasberg und Worpswede wird der örtliche Verein jährlich mit insgesamt 17.000 Euro unterstützt. Auch der Bürgerbus in Ritterhude muss in diesem Jahr erstmals auf seinen Kooperationsvertrag mit der Gemeinde zurückgreifen, um Reparaturen zahlen zu können.
Neu ist die Idee eines Bürgerbusses in der Kreisstadt nicht. Bereits 2004 wurde im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt vom zuständigen Planungsbüro empfohlen, die Lücken im öffentlichen Nahverkehr durch einen Bürgerbus zu schließen - die empfohlenen Routen bezogen sich allerdings nur auf das Stadtgebiet, nicht auf die Ortschaften. Ein Anrufsammeltaxi hingegen sei zu kostenintensiv, hieß es damals im Bericht des Planungsbüros.


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