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Aus alt wird neu: Grundschüler:innen aus Pennigbüttel stellen Papier her.

Pennigbüttel (cne). Im Rahmen eines Waldprojektes mit der Biologischen Station Osterholz (BioS) beschäftigte sich eine Klasse der Grundschule Pennigbüttel mit dem Thema Papier.
Matteo schiebt das Schöpfsieb unter die Papiermasse. Dann noch trocken tupfen und das Papierblatt aus Altpapier kann beschrieben werden.

Matteo schiebt das Schöpfsieb unter die Papiermasse. Dann noch trocken tupfen und das Papierblatt aus Altpapier kann beschrieben werden.

Bild: Cne

Noch immer stellt Papier das wichtigste Medium für Informationsvermittlung dar. Das Papierprojekt stellt den Abschluss des Projektes „Mein Baum - unser Wald“ des Regionalen Umweltbildungszentrums (RUZ) der BioS dar. Es soll die Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern.
Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, der Bürgerstiftung Arnholt, der NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative sowie dem Klosterholz e. V.. Umgesetzt wird es von den Niedersächsischen Landesforsten und dem Abfall-Service Osterholz (ASO) .
 
Papier aus Altpapier
 
Bereits seit einem Jahr beschäftigten sich elf Lerngruppen an verschiedenen Schulen der Kreisstadt mit unterschiedlichen Aspekten des Waldes, etwa als Lebensraum für Tiere oder Erholungsstätte für Menschen. Dabei erfuhren die Schüler:innen auch, dass der Wald als Lieferant des Ausgangsmaterials für die Papierherstellung dient. Holz liefert die wichtigen Faserstoffe, die der Papierherstellung dienen. Als wichtigste Faserstoffe gelten Zellstoff, Holzstoffe und Altpapierstoffe. Außerdem wurde den Kindern vermittelt, dass das durch Papierrecycling wiederverwertete Altpapier mittlerweile die wichtigste Rohstoffquelle in Europa darstellt.
Um den Kindern die Herstellung von Papier aus Altpapier näherzubringen, besuchten die Grundschüler:innen Annemarie Lampe beim ASO. Als „Gastgeschenk“ hatten sie 2,5 Kilo Altpapier mitgebracht, welches sie im Laufe einer Woche in ihrer Klasse gesammelt hatten. In der großen Wertstoffhalle konnten die Kinder miterleben, wie das Altpapier zunächst von noch anhaftendem Restmüll getrennt und dann zu dicken, schweren Ballen gepresst wurde. „Verschmutztes Papier, etwa Pizzakartons mit Tomaten- und Käseresten, kann nicht wiederverwertet werden“, erklärte Annemarie Lampe.
Die schweren Papierballen werden dann bis zu ihrem Abtransport in eine Papierfabrik auf dem Hof der ASO gelagert. Was dann in der Papierfabrik im großen Umfang geschieht, konnten die Schüler:innen in einem Raum der ASO selbst machen: Papier aus Altpapier herstellen.
Dazu brauchte es zunächst etwas Muskelkraft, um das alte Papier in Fetzen zu zerreißen. Diese wurden dann in Wasser eingeweicht und mit einem großen Industriequirl zu einer unansehnlichen Masse verarbeitet. Einige Schüler:innen hatten noch fein zerzupfte grüne Papierservietten beigesteuert, damit das neue Papier einen Waldcharakter erhielt.
 
Filigrane Handarbeit
 
Nach der Herstellung der Papierrohmasse war Handarbeit gefragt. Mittels eines Schöpfsiebes holten die Kinder vorsichtig eine Lage Papierbrei aus einem Bottich. Nun galt es, dieses geschöpfte Papier vorsichtig auf den Arbeitsplatz zu stürzen, ohne dass die Masse beschädigt wurde. Zwischen zwei Lagen Tüchern liegend, konnte dann das überschüssige Wasser mit Schwämmen aus der Papiermasse getupft werden.
„Nicht zu fest drücken oder reiben“, mahnte Frauke Schmidt von der BioS, die das Projekt leitete, „sonst geht das Papiervlies kaputt“.
Als letzten Schritt konnten die Kinder kleine Blätter oder Blüten, die sie bei den Waldexkursionen gesammelt hatten, auf ihr selbst hergestelltes Papier legen. „Das erzeugt dann auf eurem Papier einen schönen Effekt“, erklärte Schmidt den Kindern. Anschließend war Geduld gefragt. „Das Papier muss nun eine Woche hier trocknen, dann bringe ich euch eure Blätter in die Schule“, versprach Frauke Schmidt und fügte abschließend hinzu: „Je besser ihr den Papierabfall Zuhause trennt, umso weniger Bäume müssen gefällt werden“.


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