Ampel konterkariert Integration
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ läuft seit zehn Jahren. Auch in den Landkreisen Osterholz und Verden wurden schon rund 20 Kindergärten für die Förderung der frühkindlichen Bildung ausgewählt. Doch nun will die Ampel-Koalition diese zum Jahresende auslaufen lassen – entgegen der Koalitionsvereinbarung, das Programm „weiterzuentwickeln und zu verstetigen“, wie der hiesige Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt kritisiert.
Für das Programm wurde in der Vergangenheit bereits über eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt und im Rahmen des Corona-Aufholprogramms für Kinder und Jugendliche sind zusätzliche Mittel für 2021 und 2022 bewilligt worden. Dadurch konnten auch zusätzliche Kitas in Osterholz und Verden in das Programm aufgenommen werden. Für die 20 Sprach-Kitas in der Region bedeutet das Ende der Förderung bereits zum 31. Dezember 2022 somit ein Halt auf laufender Fahrt, obwohl manche Einrichtungen sich erst kürzlich für das Förderangebot umorganisiert haben.
„Nachdem für alle möglichen Wunschprojekte der Ampel-Regierung Geld bereitgestellt wird, wird nun der Rotstift bei Programmen wie den Sprach-Kitas“angelegt. Das kann man nur als Sparen am falschen Ende bezeichnen“, beklagt Mattfeldt.
Nicht nur sei es so, dass es nach zwei Jahren Pandemie ohnehin viel aufzuholen gebe. Die frühkindliche Sprachbildung sei für viele Kinder aus sozial schwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund extrem wichtig zur gesellschaftlichen Integration und um den Kindern weitere Bildungschancen zu ermöglichen.
Bereits 2019 gab es in Deutschland 5,3 Millionen Kinder mit Migrationshintergrund, das sind beinahe 40% aller Kinder. Dieses Jahr sind zudem etwa 75.000 Kinder im Kitaalter aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. „Diese geflüchteten Kinder und ihre Mütter werden nun plötzlich im Regen stehen gelassen. Das konterkariert alle Äußerungen der Ampel-Regierung zu ihren Integrationsabsichten“, so der Bundestagsabgeordnete.
Mattfeldt fühle sich auch persönlich betroffen vom Ende der Sprach-Kita-Förderung, da er sie als zuständiger Haushälter des
Familienministeriums gemeinsam mit der damaligen Familienministerin Kristina Schröder initiiert und ins Leben gerufen habe. Er wolle sich in Berlin daher dafür stark machen, dass das Programm Sprach-Kitas nicht einfach eingestampft wird.