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Janine Girth

Allbeat-Festival machte alle stolz - Kreismusikschulformationen jammten im Gut Sandbeck

Feierte ihre Konfirmation kurzerhand mit der Familie am Festival-Mikro weiter: Friday5pm-Sängerin Emma Ziemann.  Foto: ek

Feierte ihre Konfirmation kurzerhand mit der Familie am Festival-Mikro weiter: Friday5pm-Sängerin Emma Ziemann. Foto: ek

Osterholz-Scharmbeck. Bestimmt hat das All Beat Festival der Kreismusikschule einen pädagogischen Hintergrund. Schließlich gehört das Spielen vor Publikum und auf einer Bühne geübt für Nachwuchsmusiker. In erster Linie aber wird hier Livemusik gespielt, die mit schrägen, unsicheren Kritzekratzetönen so gar nichts zu tun hat. Wer noch keins besucht hat, sollte sich das für nächstes Jahr auf jeden Fall vornehmen. Dieses Jahr ist das All Beat Festival als ein grooviges mitreißendes Konzert bereits gefeiert.
Dunkler Saal, die Spots auf die Musiker auf der Bühne gerichtet, Mikros, Mischpulte, Stecker, Kabel - davor Leute, die im Saal stehen und zuhören. Alles da für ein Festival. Mit bestimmt ordentlich Lampenfieber bestiegen jeweils die Musiker von insgesamt fünf Bands die Bühne und machten nicht nur ihre Angehörigen stolz. Auch die Musiklehrer der Kreismusikschule durften stolz sein auf das von ihren Schülern Gelernte. Die Kreismusikschulband „Friday 5 pm“ spielte bereits zum zweiten Mal beim All Beat Festival mit. Ihre „Zombies“-Version der Cranberrys erstaunte: Das Tempo völlig ok, die Gitarrenriffs saßen, die Stimme der Sängerin Emma Ziemann bestechend souverän und selbstbewusst, so auch die Eigenkomposition „Music is art“ oder Musik von Alanys Morrisette. Die kleine Marlene stand mit ihrem Papa vor der Bühne und war genauso fasziniert. Sie selbst spiele „eigentlich alles“. Ihr Papa klärte auf, dass sie als Fünfjährige gerade mit der musikalischen Früherziehung angefangen hat, da spielt man tatsächlich noch irgendwie alles. Ihr großes Ziel: „Ich möchte später auch Sängerin werden“, sagte sie mit ihren Augen auf Emma Ziemann.
Das machte stolz
Auch die nächste Band war ganz im Interesse von Marlene, denn bei Defpotec sollte der Bufdi ihres Kindergartens mitspielen. Während im Hof des Guts Sandbeck Emma Ziemann noch einmal ordentlich Extra-Applaus von ihrer Familie bekam (sie hatte schließlich am Konzerttag auch ihre Konfirmation gefeiert), stimmte sich die nächste Band ein.
Eigene Kreationen
Die Umbauten waren schnell erledigt und den Songs von Rage against the machine oder Nirvana konnte ein eigener Fingerabdruck verpasst werden. Und auch hier wurde eine eigene Kreation vorgestellt, wofür Gastsänger Kamil Szymonski ans Mikro gebeten wurde. In allerschönster polnischer Polka-Manier wurde gesungen: „Die Hamme ist ein schöner Fluss. Die Hamme hat ein schönes Ufer. Die Hamme fließt im Teufelsmoor, doch da ist nie der Teufel los.“ Und man kann erahnen, wo der Text verfasst worden sein könnte. Christian Witschen blieb auf der Bühne für die nächste Band, die Jazzards. „Unsere neue Jazzformation“, so die Kreismusikschule. Witschen moderierte Songs von Gershwin an, „dem Mozart des 20. Jahrhunderts“ und „Sunny“ oder „Summertime“ wurden überzeugend gespielt. „Tactless“ spielten anschließend und als letzte Band ein paar Songs, um den Adrenalinspiegel wieder ein bisschen anzukurbeln, bevor der Vorhang für dieses Festival in diesem Jahr fiel. Auf dem Stadtfest wird es ein Wiederhören geben mit Tactless, aber auch mit Muriel Colleen, einer jungen Singer/Songwriterin, die beim All Beat Festival auch eigene Songs gesungen hat. Die Party geht also weiter.


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