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Zuschuss für Stoffwindeln

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und die Linksfraktion im Kreistag beantragen auf Anregung einer Mutter die finanziellen Förderung von Stoffwindeln.

Landkreis Rotenburg (Wümme). Damit wäre der Landkreis laut Stefan Klingbeil (DIE LINKE) der erste Landkreis in Niedersachsen, der solch eine solche Förderung etablieren könnte. Unterstützt werden sollen Familien und Alleinerziehende, die sich für die Anschaffung von wiederverwendbaren Stoffwindeln für ihre Babys entscheiden. Für die Anschaffung von Stoffwindeln soll pro Kind eine Förderung von bis zu 125 Euro jeweils im ersten und zweiten Lebensjahr zur Verfügung gestellt werden, heißt es in dem Antrag. In Härtefällen, bei Kindern mit Behinderungen, könne eine Förderung im dritten Jahr erfolgen. Alleinerziehende Mütter oder Väter sollen eine Förderung von bis zu 250 Euro pro Jahr erhalten. Die Förderhöhe gelte auch für den Erwerb von Stoffwindeln aus zweiter Hand.

Die Antragsteller:innen müssten im Landkreis Rotenburg wohnhaft sein. Für das Jahr 2024 würden erstmalig 11.000 Euro in den Haushalt eingestellt.

„Der Landkreis ermöglicht mit diesem Antrag einen kleinen, aber effektiven Baustein dafür, dass Eltern zum Klimaschutz beitragen können“, heißt es weiter. Während Papierwindeln stückweise in kleineren Gebrauchsmengen gekauft werden, sei die Anschaffung von Stoffwindeln auf den ersten Blick teuer, habe jedoch auf die gesamte Wickelzeit betrachtet enorme Vorteile.

Bis ein Kind trocken sei, benötige es etwa drei Jahre und 6.000 Windeln. Jedes Baby produziere so in den ersten Jahren seines Lebens ca. 1.250 kg Abfall. Stoffwindeln hingegen könnten – einmal angeschafft – mindestens 200 Mal gewaschen werden. Der Ressourcenaufwand für die Reinigung sei mit ca. 110 kWh und 5.350 Litern pro Jahr geringer, als man in der Regel befürchten mag. Das entspreche ungefähr 3-4 Prozent des durchschnittlichen Energie- und Wasserverbrauchs eines 3-Personen-Haushalts. Das Wickeln mit Stoffwindeln sei zudem nicht komplizierter als mit Papierwindeln. Es gebe zahlreiche moderne Systeme, die leicht zu bedienen und zu pflegen seien.

Diskutiert wird über den Antrag in öffentlicher Sitzung am Mittwoch, 7. Juni, um 14.30 Uhr im Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit im Rotenburger Kreishaus (großer Sitzungssaal).


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