Umschlagplatz für Güterzüge
Selsingen. Am Bahnhof Selsingen wurde ein Zug aus Lovosice in Tschechien entladen, beladen mit Mineral-Dünger für die Landwirtschaft der Region. Gezogen wurde er von einer hochmodernen Siemens-Dual-Mode-Lok der Firma Triangula aus Sachsen. Diese Lok kann sowohl auf elektrifizierten als auch auf nicht elektrifizierten Strecken fahren. „Das erhöht Flexibilität und Umweltverträglichkeit und ermöglicht den Transport über beide Systeme“ sagt Ingo Heine, Vertrieb und Entwicklung Infrastruktur bei der evb. Über 800 Kilometer habe die Lok ohne Wechsel durchgefahren - ein Gewinn an Zeit und Ressourcenschonung.
Effiziente Entladung
Für die Entladung am Bahnhof Selsingen kam ein mobiles Förderband zum Einsatz, das den Dünger direkt aus dem Waggon in Lkw umlud. „Über das Förderband wird ein mit Dünger gefüllter Schüttwagen mit ca. 25 Tonnen Dünger innerhalb von wenigen Minuten entladen“, erklärt Heine. Die Hälfte der Ladung ging per Spedition an verschiedene RAISA-Standorte, die andere Hälfte wurde am nahegelegenen Standort eingelagert. Genutzt wird der Dünger im kommenden Frühjahr für den Anbau von Getreide, Raps und Mais. Damit die Qualität erhalten bleibt, mussten stabile Wetterverhältnisse während der Entladung gewährleistet sein.
Damit die Verladung reibungslos erfolgen konnte, musste der Bahnhof zuvor instandgesetzt werden. Die evb-Bautechnik entfernte rund 400 Kubikmeter mit Steinen und Unkraut durchzogenen Boden und schnitt die Vegetation zurück. So konnten die notwendigen Fahrzeuge an- und abfahren. Künftig sollen Verbesserungen am Umschlagplatz die Abfertigung noch effizienter machen.
Perspektive für Region
Selsingen ist nicht der einzige Ort im Elbe-Weser-Dreieck, an dem der Schienengüterverkehr wiederbelebt wird. Auch in Waffensen, Fredenbeck und Bremervörde fanden bereits erfolgreiche Verladungen statt. Neben Düngern können künftig auch andere Güter wie Bauschutt, Paletten- oder Containerwaren, Milchprodukte, Flüssiggas in Kesselwagen, Kartoffeln und vieles mehr verladen werden.
„Positive Trends bei weiteren Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum deuten darauf hin, dass sich immer mehr Betriebe mit der Möglichkeit beschäftigen, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern“, betont Heine. Die evb stehe dabei auch bei Fragen zu Fördergeldern und der kompletten Transportplanung zur Verfügung.
Die Initiative der evb zeigt, dass regionaler Schienengüterverkehr mit moderner Technik und passender Standortplanung einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Versorgung leisten kann.
Weitere Informationen gibt es unter evb-elbe-weser.de.
