Heino Schiefelbein

Silberstreif am Horizont -Durchschnittsgewinn der Landwirte gestiegen

Ringleiter Hans-Werner Gornott präsentierte auf der Hauptversammlung den Betriebsvergleich 2017/2018.  Foto: sla

Ringleiter Hans-Werner Gornott präsentierte auf der Hauptversammlung den Betriebsvergleich 2017/2018. Foto: sla

Lamstedt (sla). Nach eher mäßigen Abschlüssen in den letzten Jahren zeigte sich für die hiesigen landwirtschaftlichen Betriebe für das Wirtschaftsjahr 2017 (1. Mai 2017 bis 20. April 2018) ein Silberstreif am Horizont. Der Durchschnittsgewinn stieg gegenüber dem Vorjahr merklich.
Dies führte der Leiter des Versuchs- und Beratungsrings Börde Lamstedt, Hans-Werner Gornott, vor allem auf intensive Milchviehhaltung mit einer gestiegenen Anlieferung und den deutlich verbesserten Milchpreis zurück. Nicht erfasst in diesem Zahlenwerk sind die Dürreschäden des Sommers 2018.
Die melkenden Betriebe hätten durchschnittlich 933.000 Kilogramm Milch und damit rund 100.000 Kilogramm mehr an die Molkereien verkauft. 36 Landwirte lieferten mehr als eine Million Kilogramm. Vor allem kleinere Milchviehbetriebe hätten dagegen ihre Produktion eingestellt. Das Fazit des Ringleiters: „Patient voll über den Berg - aber nur für dieses Wirtschaftsjahr und mit Abstrichen für das Nächste.“
Die Mitgliederzahl stieg leicht auf 224. „Die Beratungsdichte unserer Landwirte liegt weiterhin in den einzelnen Dörfern bei nahezu 100 Prozent“, stellte Hans-Werner Gornott auf der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Hinck erfreut fest. Sie bewirtschafteten 102 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche (im Vorjahr 94 Hektar).
Leicht verbesserte Ergebnisse zeigten sich beim Schlachtviehverkauf von Jungbullen und der Veräußerung von Zuchtvieh. Dagegen sanken die Erlöse bei Schlachtkühen, bei Mastschweinen und bei Ferkeln. Insbesondere mit dem Blick auf den zukünftigen Milchmarkt folgerte der Ringleiter: „Dies bedeutet nicht, dass sich der Landwirt ausruhen oder zurücklehnen kann. Es wird in flottem Tempo weitergehen. Nach wie vor gilt es, einzelbetrieblich die Produktionstechnik zu verbessern.“ Nach einigen Regularien wie Feststellung des Jahresergebnisses und Verabschiedung des Etats 2019 informierte der Ringleiter über das aktuelle Geschehen. So blieb die Börde Lamstedt nicht von der Dürrekatastrophe 2018 nicht verschont. Die am Antragsverfahren beteiligten Betriebe hätten einen Schaden von rund vier Millionen Euro erlitten. „Es ist nicht geplant, die Dürreschäden vollständig auszugleichen, sondern nur etwas abzumildern. Ich erwarte eine Beihilfe von Höhe von etwa einer Million Euro“, sagte der Ringleiter. Er informierte weiter über den Stand des Verfahrens „Ackerstatus“. Es betrifft Grünlandflächen, die zwischen 2013 und 2017 gepflügt wurden. Außerdem streifte Hans-Werner Gormott die Stoffstrom- und die Feld-Stall-Bilanz.
In ihren Grußworten unterstrichen Samtgemeindebürgermeister Holger Meyer und der Kreislandvolkvorsitzende Volker Kamps die enorme Bedeutung der Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor der hiesigen Region. Abschließend referierte Ansgar Lasar von der Außenstelle Oldenburg der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zum Thema „Wie kann der einzelne Landwirt dem Klimawandel entgegentreten?“


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