Schwierigkeiten gemeistert
Die durch den Ukraine-Krieg eingeleitete Zeitenwende sei auch für die norddeutsche Genossenschaft RAISA eG mit Sitz in Stade eine enorme Herausforderung, so Vorstandssprecher Axel Lohse. Die sichere Versorgung mit Energie und Lebensmitteln habe für die Menschen eine ganz andere Bedeutung bekommen. Als Agrar- und Energiehändler sowie als Logistiker wolle die Genossenschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu beitragen, Versorgungsengpässe und Lieferkettenprobleme abzumildern.
„Unser Geschäftsmodell ist auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben ausgerichtet und passt damit voll in diese unsichere Zeit“, betonte Lohse. Während der Mengenumsatz stabil geblieben sei, hätten sich Wareneinsatz und Wertumsatz der Genossenschaft mit über 3.000 Mitgliedern um jeweils fast 100 Mio. Euro erhöht. „Hier spiegeln sich die höheren Rohstoffpreise für Energie und Agrarerzeugnisse wider“, so Lohse.
Zufrieden mit erzielten Ergebnissen
Die Anforderungen an das Risikomanagement seien damit nochmals erheblich gestiegen. Vor diesem Hintergrund sei das Unternehmen mit den erzielten
Ergebnissen mehr als zufrieden. „Unsere Mannschaften haben gezeigt, dass sie auch in schwierigen Situationen und trotz Krieg, Corona und Strukturwandel mit den Aufgabenstellungen hervorragend fertig geworden sind“, erklärte Lohses Vorstandskollege Andreas Pape mit Blick auf die über 600 Beschäftigten der gesamten Unternehmensgruppe.
Durch die Integration des Mecklenburger Agrarhandelsunternehmens AS Agroservice Röbel als Zweigniederlassung in die Genossenschaft zum 1. Januar 2022 hat sich die Mitarbeiter:innenzahl noch einmal erhöht.
Die RAISA-Gruppe schloss mit einem Jahresergebnis von 4,6 Mio. Euro ab. Die Mitglieder erhalten wie im Vorjahr eine Dividende von 2,75 %. Der größere Teil des Ergebnisses wird den Rücklagen zugeführt, um die anstehenden Investitionen zu bewältigen, die in den kommenden fünf Jahren bei 65 Mio. Euro liegen sollen. Damit solle der Kraftakt der letzten fünf Jahre noch einmal wiederholt werden, erklärte Lohse.
Im Zeitraum von 2017 bis 2022 waren insgesamt 65 Mio. Euro Anlagenzugänge in den Geschäftsfeldern Agrar, Energie, Einzelhandel und Logistik und damit für den ländlichen Raum zu verzeichnen. Die Bedeutung des gesamten genossenschaftlichen Verbundes betonte der Vorstandsvorsitzende der Hauptgenossenschaft AGRAVIS Raiffeisen AG Dr. Dirk Köckler . Die enge Verbindung von Mitglied, Genossenschaft und Hauptgenossenschaft sei gerade in Zeiten des Strukturwandels von besonderer Bedeutung für den Ernährungssektor in Deutschland und dessen Sicherheit.
Die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Henning Ehlers, Jan-Peter Höft, Söhnke Schlichtmann und Hartwig Tietjen wurden einstimmig wiedergewählt.