Refokussierung auf die Landesverteidigung - Materialwirtschaftszentrum lud zum sechsten Hesedorfer Abend
„Die Einbindung in das regionale Umfeld ist mir und uns besonders wichtig“, unterstrich Bickmeier den Sinn der Abendveranstaltung. Die Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiter fühlten sich nach seinen Worten in der Region angenommen und anerkannt.
Weiter teilte der Leiter des Materialwirtschaftszentrums Einsatz der Bundeswehr mit, dass ab Montag seine Liegenschaft endlich wieder über die Horner Straße anzufahren sei. „Am Montag werden wir unser Haupttor wieder öffnen und nutzen. Das Ergebnis der Bauarbeiten sieht aus meiner Sicht sehr gut aus. Die Anwohner bekommen damit hoffentlich für die nächsten Jahrzehnte eine schöne und stabile Straße.“
Damit sich die Besucherinnen und Besucher einen Überblick über das Leistungsportfolio des Materialwirtschaftszentrums Einsatz der Bundeswehr verschaffen konnten, hatte man erstmals auch Feldlagermaterial des Außenstandortes im schleswig-holsteinischen Wester-Ohrstedt nach Hesedorf geholt. Zu sehen waren neben verschiedenen Fahrzeugtypen auch Wohn-, Sanitär- und Materialcontainer.
Dirk Bickmeier wagte in seiner Ansprache eine Lageeinschätzung der Streitkräfte. Nach seinen Worten befasse sich die Bundeswehr seit wenigen Jahren mit der Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung. Dazu sollen nach seinen Worten logistische Einrichtungen, die man in den Jahren nach der Wiedervereinigung geschlossen habe, wieder aktiviert werden. „Insgesamt werden fünf ehemalige Lagereinrichtungen und drei ehemalige Munitionslagereinrichtungen beginnend ab 2021 wieder ans Netz gehen“, so Bickmeier. „Die aktuelle politische Situation an der ostwärtigen Grenze des NATO-Gebietes zeigt, dass die nach der Deutschen Einheit eingefahrenen „Friedensdividende“ den aktuellen Herausforderungen nicht mehr gerecht wird.“
Diese Neustrukturierungen werden auch einen Zuwachs für das Materialwirtschaftszentrum Einsatz der Bundeswehr bedeuten, allerdings eher in Schleswig-Holstein. „Wir sollen die Verantwortung für die ehemaligen Lager in Bargum und Ladelund dicht an der dänischen Grenze übernehmen“, so Oberstleutnant Bickmeier weiter. Hier werden insgesamt 160 neue Arbeitsplätze entstehen. Bis 2031 soll die Wiederinbetriebnahme der Einrichtungen abgeschlossen sein.
Als weiteren Ausblick auf die Zukunft schnitt der Leiter des Materialwirtschaftszentrums Einsatz der Bundeswehr die bevorstehende Aufgabe an, Bundeswehrmaterial aus Mali zurückzuführen. Dort soll eine deutsche Sanitätseinrichtung durch eine spanische abgelöst werden. Zwölf bis 15 Soldaten des Materialwirtschaftszentrums Einsatz der Bundeswehr werden dafür im Laufe des kommenden Jahres nach Afrika verlegen.
Dass der demografische Wandel aus seine Dienststelle betrifft, machte Oberstleutnant Bickmeier ebenfalls deutlich: „Uns werden in den kommenden zehn Jahren gut 50 Prozent unserer zivilen Beschäftigten verlassen und in den wohlverdienten Ruhestand gehen.“ Man sehe dem jedoch gelassen entgegen, denn: „Um die Nachwuchslage mache ich mir bisher dennoch keine großen Sorgen, denn die Bewerberlage auf von uns ausgeschriebene Dienstposten ist nach wie vor zufriedenstellend.“
In diesem Zusammenhang lobte Bickmeier die hervorragende Arbeit des für das Personalmanagement zuständigen Bundeswehrdienstleistungszentrums Rotenburg (Wümme): „Im zurückliegenden ersten Halbjahr lag die Verantwortung für Hesedorf in den Händen von Regierungsamtsrätin Sarah Weiß. Und sie hat das nach meiner Ansicht sehr gut und mit viel Herzblut gemacht“, so Dirk Bickmeier.
Für ihre „beeindruckenden Ideen im Sinne des Materialwirtschaftszentrums und seiner Beschäftigten“ zeichnete er sie im Anschluss an seine Ansprache mit der Ehrenmedaille des Materialwirtschaftszentrums aus.
Bevor es für die Gäste ans Büffet ging, beschwor Bundestagsmitglied Oliver Grundmann in einer langen Rede den Zusammenhalt zwischen Bundeswehr und Bevölkerung: „Es ist wichtig, deutlich zu machen, dass wir zusammenstehen und dass wir stolz sind, dass Sie alle diesem Land dienen. Ich finde es gut, dass man sich hier in Uniform nicht verstecken muss.“
Er dankte den Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz und stellte fest: „Sie sind regional tief verwurzelt und haben sich weltweit bewährt.“

„Schock saß tief“

Gegen Blaualgen
Unterwegs in Beverstedt
