

Stade/Hambergen. Ruben Bernau, Hausarzt aus Hambergen, leitete am 29. Oktober nun erstmals eine Arbeitssitzung des siebenköpfigen Bezirksvorstandes. Ihm geht es dabei insbesondere um zentrale Themen wie die Daseinsvorsorge in der Region, ärztlichen Nachwuchs sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Praxen und Krankenhäusern.
Ruben Bernau machte deutlich, dass er die Bezirksstelle als Plattform für konstruktive Diskussionen und gemeinsame Lösungen aller Ärztinnen und Ärzte versteht. Ein Fokus in den kommenden Jahren liege auf dem von der Bundesregierung geplanten Primärarztsystem. Es sieht eine verbindliche hausärztliche Steuerung vor.
Bernaus Herzensthema
Ein Thema, das Allgemeinmediziner Bernau besonders am Herzen liegt: die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses. „Wir müssen die Weiterbildung smarter und attraktiver gestalten – in Praxen wie in Kliniken. Gerade die Verbundweiterbildung, bei der Ärztinnen und Ärzte ihre Ausbildung zunächst im Krankenhaus und anschließend in den Praxen absolvieren, ist entscheidend. Hier müssen wir dringend vorankommen. Sonst haben wir bald niemanden mehr, der die Versorgung übernimmt“, warnt er.
Auch sein Vorstandskollege Timo Schumacher aus Schwanewede unterstützt diesen Kurs. Er leitet seit 2023 den Beratenden Fachausschuss für Hausärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und kennt die Herausforderungen des Landarztberufs aus eigener Erfahrung: „Hausärztinnen und Hausärzte hier bei uns auf dem Land haben oft ein sehr enges Verhältnis zu ihren Patientinnen und Patienten. Das hilft uns, die Probleme vor Ort schnell zu erkennen und gezielt anzupacken. Mit Ruben Bernau haben wir einen Vorsitzenden, der die Anliegen der Patienten und der Ärzteschaft gleichermaßen mit großem Engagement vertritt und Brücken baut.“
Gemeinsam mit dem neue ÄKN-Bezirksvorstand will Ruben Bernau in den kommenden Monaten nach und nach die regionalen Krankenhäuser und Kliniken besuchen, um sich zu vernetzen und abzustimmen. „Ganz oben auf der Liste steht dabei natürlich insbesondere die Weiterbildung, die wir bestenfalls als Verbundweiterbildung organisieren wollen“, betont Bernau. Zudem soll dem Thema Katastrophenschutz und -Planung für die Ärzteschaft eine größere Bedeutung zukommen.
Mit seinen ehrenamtlich tätigen Kolleginnen und Kollegen im Stader Ärztekammervorstand will Bernau die Zusammenarbeit der regionalen Ärzteschaft stärken – unter anderem durch eine engere Vernetzung in den Ärztevereinen. Ziel ist es, die medizinische Versorgung im Elbe-Weser-Dreieck zukunftssicher aufzustellen.



