Ute Mahler-Leddin

Mit Herz für die Natur

In Hollen sorgt ein Generationenprojekt dafür, dass Vögel, Eichhörnchen und Co. ein Zuhause finden – und der Frühling Jahr für Jahr wieder erklingt.

Hollnseth. Seit über drei Jahrzehnten kümmern sich Horst Gieschen und Manfred Segelken mit großem Engagement darum, dass in Hollen zahlreiche Vögel und andere Kleintiere ein sicheres Zuhause finden. Was Anfang der 1990er-Jahre als kleines Hobby begann, ist heute ein fester Bestandteil des örtlichen Naturschutzes geworden – und ein Beispiel für gelebtes Ehrenamt und Nachhaltigkeit.

Angefangen hatte alles um das Jahr 1992, als der leidenschaftliche Jäger Manfred Segelken gemeinsam mit seinem Sohn Timo die ersten Nistkästen aufhängte. Kurz darauf stieß Horst Gieschen dazu – und aus einer guten Idee wurde ein jahrzehntelanges Herzensprojekt.

Seit 1995 wurden rund 40 Nistkästen über den ganzen Ort verteilt – alle genau im Plan von Hollen vermerkt und nummeriert. Jedes Jahr wird akribisch festgehalten, welcher Kasten belegt ist und von wem. Zwischen 70 und 80 Prozent sind regelmäßig bewohnt: mal von Meisen oder Blaumeisen, hin und wieder auch von Spechten, Mäusen, einem Eichhörnchen oder sogar Wespen. Die Kästen sind also begehrt – und ein wertvoller Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht in der Region.

 

Warum Nistkästen so wichtig sind

Der natürliche Lebensraum vieler Vögel wird immer knapper. Alte Bäume mit Bruthöhlen verschwinden aus Gärten und Wäldern, Hecken werden seltener gepflegt, und Pestizide reduzieren das Nahrungsangebot. Nistkästen bieten deshalb dringend benötigten Ersatz. Sie helfen nicht nur Singvögeln, ihren Nachwuchs großzuziehen, sondern sorgen auch dafür, dass das ökologische Gleichgewicht zwischen Insekten und Vögeln erhalten bleibt. So tragen sie auf natürliche Weise zum Umweltschutz bei – direkt vor der eigenen Haustür.

 

Verantwortung weitergeben

Nach über 30 Jahren intensiver Pflege geben Horst Gieschen und Manfred Segelken nun die Verantwortung weiter: Eleonore („Nore“) Häusler und Petra Baack, beide naturverbunden und bereits seit zwei Jahren mit dabei, übernehmen ab sofort die Organisation und Betreuung der Nistkästen.

Doch die „alten Hasen“ bleiben weiterhin aktiv: Im Winter, wenn andere Pause machen, beginnt für sie die eigentliche Arbeit. Dann werden Kästen kontrolliert, gereinigt und repariert – oft mit viel Geduld und Liebe zum Detail. „Das ist für mich ein schönes Winterhobby“, sagt Horst Gieschen, der viele Stunden in seiner Werkstatt verbringt, um alte Kästen auszubessern oder neue zu bauen.

 

Unterstützung ist willkommen

Auch die Jagdgemeinschaft Hollen unterstützt das Projekt seit vielen Jahren mit kleineren Geldspenden. Doch um Materialien für neue Kästen, Schrauben oder wetterfeste Farben anschaffen zu können, sind auch künftig Sach- und Geldspenden herzlich willkommen. Wer helfen oder mehr über das Projekt erfahren möchte, kann sich gern bei Petra Baack melden.

Das Beispiel aus Hollen zeigt eindrucksvoll, wie viel man mit Herzblut und Teamgeist bewegen kann. Ehrenamtliches Engagement wie dieses sorgt dafür, dass Natur erlebbar bleibt – für Menschen und Tiere gleichermaßen.

Und wenn im Frühjahr wieder das fröhliche Zwitschern aus den kleinen Holzkästen erklingt, dann ist klar: Die Mühe hat sich gelohnt.

Kontakt für Spenden und Informationen: Petra Baack – Ansprechpartnerin für das Nistkastenprojekt in Hollen ist unter 04773/888567 erreichbar.


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