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Malereiausstellung zu Hinrich Trochelmann

Zeven (eb). Anlässlich des 150. Geburtstages des Zevener Malers zeigt das Museum Kloster Zeven eine „Trochelmann Jubiläumsausstellung“. Erstmalig werden neben seinen Ölgemälden auch seine hervorragenden Portraitzeichnungen gezeigt.
 
Mann mit Schnurrbart, teils im Hellen, teils im Dunkel. Zu sehen ab dem 31. Main in der Ausstellung im Museum Kloster Zeven. Bild: eb

Mann mit Schnurrbart, teils im Hellen, teils im Dunkel. Zu sehen ab dem 31. Main in der Ausstellung im Museum Kloster Zeven. Bild: eb

Bild: Patrick Viol

Der Künstler
 
Hinrich Trochelmann wurde 1870 als Sohn des Schlachtermeisters Trochelmann in Zeven geboren und erlernte zunächst des Vaters Beruf. Seine zeichnerische Begabung zeigte sich schon in der Schule. Wie außerordentlich sie gewesen sein muss, ist daran zu erkennen, dass der ehemalige Superintendent Visbeck sich von dem jungen Trochelmann porträtieren ließ. Ein Bekannter des Geistlichen, der das wohlgelungene Bild sah, soll den Anstoß zu dem Berufswechsel gegeben haben. Nachdem er 1899 nach Kassel und 1903 nach Berlin ging, kam er 1908 nach Zeven zurück und kehrte zunächst bei Hans Müller-Brauel im Haus Sachsenhain ein. Von den vielen Künstlern aus Hans Müller-Brauels Umfeld war Trochelmann der einzige gebürtige Zevener Maler.
Vor dem Ersten Weltkrieg sind seine Augen erkrankt, er musste operiert werden, doch der Eingriff blieb erfolglos. Krieg, Inflation und zunehmende Erblindung machten den lebensfrohen Künstler lebensmüde. Durch Freitod beendete er sein künstlerisch nicht voll ausgeschöpftes Leben im Jahre 1925.
 
Die Ausstellung
 
Schwerpunkt der Ausstellung sind die im Schöffensaal ausgestellten Portraits. Über diese Ölporträts und Zeichnungen ist wenig bekannt. Wahrscheinlich sind sie aus seiner Studienzeit in Kassel oder Berlin entstanden. Für diese Annahme sprechen Aktstudien und Zeichnungen nach Gipsmodellen, die sich ebenfalls in den gleichen Skizzenmappen befanden, aber aus Platzgründen nicht ausgestellt wurden. Um den besonderen Charakter der alten Skizzenblätter zu erhalten, werden diese unbeschnitten und ohne Passepartout gezeigt.
 
Mann mit Schnurrbart
 
Von den Ölporträts fällt eines ganz besonders ins Auge: Es ist das „Portrait eines Mannes mit Schnurrbart“. Es ist das einzige Portrait, das einem direkt ins Auge schaut, so wie wir das bei einem Selbstbildnis gewöhnt sind. Dabei sticht der Lichtreflex des Augenlichts in dem hellen Teil besonders hervor. In dem dunklen Teil scheint jegliches (Augen-) Licht zu fehlen.
Die meisten Bilder dieser Ausstellung sind aus Zevener Familienbesitz und entstammen dem direkten Nachlass des Künstlers. Ein Teil dieser Bilder werden in der städtischen Kunstsammlung verwahrt. Einige Ölbilder sind aus dem Nachlass des Heimatforschers Hans Müller-Brauel zum Museum Kloster Zeven gelangt.
Das Museum kann allein, zu zweit oder als Familie besucht werden. Eine Eröffnungsveranstaltung kann wegen der Corona-Pandemie leider nicht stattfinden. Besuche von Gruppen, Schulklassen oder Führungen sind nicht erlaubt.
Das Museum Kloster Zeven ist am Pfingstsonntag und am Pfingstmontag sowie regulär sonntags und donnerstags von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Die Trochelmann-Ausstellung bleibt bis November im Museum Kloster Zeven, Klostergang 3, zu sehen. Der Eintritt ist -wie immer- frei.


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