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"Lang lebe Europa"

Beim Neujahrsempfang der IHK in Stade beschwor die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Kraft der demokratischen Gemeinschaft.

Ursula von der Leyen mit den IHK-Vize-Präsidenten Andreas Meyer aus Bremervörde (li.) und Professor Bernd Afflerbach (Matthäi Bauunternehmen GmbH; dritter v.l.) sowie mit IHK-Präsident Matthias Kohlmann (zweiter von rechts) und mit IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt (re.).

Ursula von der Leyen mit den IHK-Vize-Präsidenten Andreas Meyer aus Bremervörde (li.) und Professor Bernd Afflerbach (Matthäi Bauunternehmen GmbH; dritter v.l.) sowie mit IHK-Präsident Matthias Kohlmann (zweiter von rechts) und mit IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt (re.).

Stade (rgp). Den Neujahresempfang der IHK in Stade besuchten am vergangenen Dienstag 900 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur und Medien. Gastrednerin war in diesem Jahr die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die per Polizei-Hubschrauber ein- und auch wieder ausflog und sich im Vorfeld des Empfangs kurz Zeit für ein Gespräch mit protestierenden Landwirten nahm.

Die IHK in Stade unter der Leitung ihres Hauptgeschäftsführers Christoph von Speßhardt hatte die Organisation der Großveranstaltung vorzüglich hinbekommen. Die Gäste konnten das Stadeum ohne große Probleme oder Verkehrsbehinderungen durch demonstrierende Landwirte erreichen.

 

„Frieden, Freiheit und Wohlstand“

 

„Europa ist auch nach über 70 Jahren die Verheißung von Frieden, Freiheit und Wohlstand“, betonte von der Leyen. „Geschäfte machen kann man überall. Aber wo wollen sich Familien niederlassen? Wo sie sich sicher fühlen, wo das Recht gewinnt und nicht die staatliche Willkür, wo das bewahrt bleibt, was man sich aufgebaut hat.“ Europa, das wurde ganz klar, gewinne seine Kraft aus der demokratischen Wertegemeinschaft. „Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen in der Digitalisierung, vor rasanten Umstellungen hin zu einer sauberen Kreislaufwirtschaft. Wir erleben Krieg, Terror und Klimawandel. Allein kann das keiner bewältigen, aber gemeinsam können wir Berge versetzen“, so von der Leyen weiter. „Wir werden auch in Zukunft unseren internationalen Verpflichtungen nachkommen, aber wir entscheiden auch darüber, wer zu uns kommt, nicht Schleuser und Schlepper.“ Zugleich wolle es Europa allen Fachkräften von außerhalb der EU leichter machen, sich beruflich in Europa verwirklichen zu können.

Von der Leyen beschwor die Kraft der demokratischen Gemeinschaft: „Mit 2024 steht ein Jahr großer Entscheidungen an: Nicht nur in der EU wird gewählt, sondern auch in den USA und in Indien. Die Demokratie muss sich behaupten“, so von der Leyen. Die Tochter des ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht schloss ihren Vortrag mit den Worten „Lang lebe Europa!“

 

International denken

 

„Beim Thema Arbeits- und Fachkräfte müssen wir international denken“, betonte IHK-Präsident Matthias Kohlmann. „Die Novelle des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes führt zu vielen Vereinfachungen und ist ein gutes Signal zur Fachkräftegewinnung zusätzlich aus dem Ausland.“ Gleichzeitig gelte es, die duale Ausbildung zu stärken. „In unserer Region bilden über 1.600 Betriebe in IHK-Berufen aus. Eine Ausbildungsgarantie setzt da die falschen Anreize. Denn eine außerbetriebliche Ausbildung berücksichtigt unserer Meinung nach nicht die Bedarfe des Arbeitsmarktes“, so Kohlmann.

Er hob zudem hervor, dass die Wirtschaft hinter einer starken europäischen Zusammenarbeit stehe. „Die im Green Deal formulierten Ziele werden nur gemeinsam mit der Wirtschaft erreicht. Gemeinsam können wir innovative Technologien ausbauen, für notwendige Qualifikation sorgen.

Gemeinsam können wir ein Miteinander von Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen“, so der IHK-Präsident. Dafür brauche die Wirtschaft allerdings schnell Klarheit über die Förderung von Investitionsvorhaben neuer Technologien und verlässliche Rahmenbedingungen. „Lassen Sie uns gemeinsam in diesem Jahr die Herausforderungen annehmen und mit Mut und Ideenreichtum Lösungen finden“, so Kohlmann abschließend.


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