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Ute Mahler-Leddin

Landwirte demonstrieren erneut - Bremervörder Landwirte machten sich auf den Weg nach Bremen

Bremervörde/Bremen. Erneut haben sich zahlreiche Landwirte aus der Region Bremervörde mit ihren Treckern früh morgens getroffen, um diesmal in Bremen auf die aktuelle Problematik hinzuweisen. Für die Landwirte geht es im Wesentlichen um die Punkte des Agrarpaketes, die für erhebliche Einschränkungen und deutlichen Mehrkosten - bei sinkenden Erträgen - verbunden sind.

Die 2017 erlassene Düngerverordnung soll schon wieder überarbeitet und verschärft werden; dabei gibt es noch keine gesicherten Messwerte über die Auswirkung dieser „alten“ Verordnung.
Die Erfassung der Messwerte steht bei den Landwirten besonders in der Kritik. Die Messpunkte sind an den falschen Orten, zu weit auseinander und hinsichtlich der Beschaffenheit und des Aufbaues nicht einheitlich genormt. Deswegen fühlen sich viele Landwirte zu Unrecht beschuldigt das Grundwasser zu verschmutzen. Zumal es nachweislich auch andere Eintrittspunkte (Verursacher!) gibt, die keine Berücksichtigung finden. Besonders für Landwirte stehen Umweltschutz und Tierwohl an oberster Stelle – schließlich sind das die beiden Eckpfeiler für die Lebensgrundlage des Berufsstandes.
Die Auflagen in diesen Bereichen sind sehr groß und es wird immer schwieriger, sowohl finanziell als auch personell alle Vorgaben umzusetzen. Für die Landwirte ist die Ungerechtigkeit zwischen den Anforderungen an einheimische Erzeugnisse und an importierte Produkte ein großer Kritikpunkt. Gerade in diesem Bereich wünschen sich die deutschen Landwirte mehr Anerkennung, Verständnis, Wertschätzung und Gleichbehandlung und man wünscht sich eine bessere Kommunikation mit den Politikern, sagt Michael Brandt, Mitorganisator der Bremervörder Abordnung, der mit gut 50 Maschinen Richtung Bremen rollte. Regional einkaufen statt importieren ist der Wunsch der Landwirte. Hier sollte das Bewusstsein bei dem Verbraucher für saisonale Ware und Einkaufen vor Ort verstärkt werden. Das Agrarpaket wurde ohne vorherigen Dialog mit der Branche, mit Fachleuten und Vertretern der Landwirtschaft erarbeitet und ist teilweise so fern der Realität, dass es sich nicht umsetzen lässt, so die Stimmen der Demonstrierenden.
Auch der Nachwuchs war zu früher Stunde schon vertreten. Die 13-jährige Lenja aus Hönau-Lindorf möchte nach der Schulzeit die Landwirtschaft der Eltern übernehmen und setzt sich in jungen Jahren schon mit der aktuellen Problematik auseinander. Auch Friderike (14 Jahre) möchte später auf einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten und hat sogar schon in Berlin Flagge gezeigt und mit demonstriert. Eine Abordnung der Bremervörder LandFrauen fuhr mit dem Zug nach Bremen und hat die Landwirte vor Ort unterstützt.


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