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Käte Heins

Kirchliches Leben in Zeiten von Corona

Kirchwistedt. Seit einer Woche sind die Türen der Kirchen und Gemeindehäuser verschlossen. Die Empfehlung der Landeskirche bis zum 19. April alle Gottesdienste abzusagen, ist eine radikale Maßnahme, die dazu dient, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Die Kirchen und Gemeindehäuser bleiben geschlossen. Pastor Christian Klotzek will online den Kontakt zu Gemeindegliedern pflegen.  Foto: khe

Die Kirchen und Gemeindehäuser bleiben geschlossen. Pastor Christian Klotzek will online den Kontakt zu Gemeindegliedern pflegen. Foto: khe

Viele gewohnte Rituale werden wir vermissen. Das uns so vertraute Händeschütteln vor und nach dem Gottesdienst, eine freundliche Umarmung Menschen gegenüber, denen wir lange nicht begegnet sind oder ein stummer Händedruck nach dem Verlust eines geliebten Menschen sind Gesten, auf die wir in nächster Zeit verzichten müssen.
In kürzester Zeit mussten schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden. Auf Ebene der Landeskirche, des Kirchenkreises und schließlich der einzelnen Kirchengemeinden. Es wurden Maßnahmen getroffen, die das Gemeindeleben geradezu überrollt haben. Gottesdienste oder Andachten irgendeiner Art finden nicht mehr statt. Sämtliche Veranstaltungen, auch alles, was von nichtkirchlichen Stellen angeboten wird, muss bis auf Weiteres ausfallen.
Gerade in den ländlichen Regionen sind Gemeindehäuser oft ein beliebter Treffpunkt. Es findet Konfirmandenunterricht statt. Hier treffen sich Gruppen zum gemütlichen Frühstück oder machen Gymnastik. In der Adventszeit finden Adventsfeiern oder Basare statt. Besonders alte Menschen in den Gemeinden, die nicht mehr aktiv am Gemeindeleben teilnehmen können und sich auf den persönlichen Geburtstagsbesuch der Kirchengemeinde freuen, sind betroffen, werden sich jetzt mit einer Gratulation per Brief oder Telefon zufriedengeben müssen. Ein späterer Besuch mit direkter Gratulation wird aber angeboten.
Wo bereits Taufen angemeldet sind, wird versucht, eine Verschiebung mit den Familien zu vereinbaren. Ansonsten wird die Haustaufe im engsten Familienkreis angeboten.
Alternativ wurden bereits Trauerfeiern im Freien, in kleinem Rahmen, in deutlich verkürzter Form abgehalten. Kein Gottesdienst wird es am Karfreitag geben, dem höchsten christlichen Feiertag und zu Ostern wird es auch das traditionelle Osterfrühstück geben - für viele Gemeindemitglieder nur schwer vorstellbar.
Was die bevorstehenden Konfirmationen angeht, wird händeringend nach einer Lösung gesucht. Kirchenvorstände und Pastorin tragen gegenüber Schutzbefohlenen eine besondere Verantwortung.
Pastor Christian Klotzek hat sich Folgendes überlegt. „Ich möchte jeden Abend per Whats App ein Gebet versenden. Eine Gruppe wird eingerichtet“, sagt der Seelsorger. Auf der Homepage der Kirchengemeinde werden in loser Folge, aus aktuellem Anlass, in den nächsten Wochen unter www.kirchwistedt.wir-e.de Andachten von Pastor Christian Klotzek erscheinen. Mit diesem Angebot möchte er den Menschen Mut machen sowie Hoffnung und Zuversicht entfachen, für eine Situation, von der wir alle nicht wissen, wie lange sie dauern wird.


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