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Infomarkt zur Küstenautobahn - Umfangreiche Informationen vorgestellt

Infomarkt zur Küstenautobahn
Umfangreiche Informationen vorgestellt
von Lutz Schadeck
Die erste Stadträtin Dr. Silke Fricke (2.v.l.) freute sich, das fachkundige Team der Niedersächsischen Landesbehörde im Ratssaal begrüßen zu können. Foto: ls
Bremervörde. Ein großes Team von Fachleuten stand am 5. Februar im Ratssaal den mehr als 90 Besuchern Rede und Antwort zur geplanten Bundesautobahn A20, insbesondere zum Bauabschnitt zwischen Elm und Bremervörde.
Die insgesamt 138 Kilometer der geplanten Autobahn werden in elf Bauabschnitten untergliedert. Hintergrund ist unter anderem, dass diese zeitlich eigenständig gebaut werden können und somit den jeweiligen Bereich zum Beispiel verkehrlich entlasten können. Der oben genannte Bauabschnitt 6 der A20 beträgt 12,4 Kilometer, knüpft an die B 495 und der L 114 an. „Wir befinden uns hier im Planfeststellungsverfahren“, erläuterte Sebastian Mannl von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Als Vorteil der Autobahn benannte er zum Beispiel die Entlastung der vorhandenen Strecken zwischen Hamburg und Bremen, eine gute Anbindung der Häfen an das Hinterland und eine Fahrzeitersparnis von rund 60 Prozent. „Auf der Autobahn sind sie einfach schneller als über die Landstraße.“
Sehr fundiert erklärte Jörg Ölze, zuständig für die technische Planung, etliche Details. Man rechne mit einer Bauzeit von etwa sechs Jahren. Gerade was die Schallschutzmaßnahmen angehe, greift man auf den aktuellen Stand der erwarteten Verkehrszahlen bis 2030 zu. Diese Zahlen sind 2012 aktualisiert worden.
Bei der Planung habe man darauf geachtet, den bestmöglichen Abstand zu vorhandener Bebauung einzuhalten. Dort, wo mit nicht vermeidbarer Lärmbelastung zu rechnen ist, werden Maßnahmen des aktiven und passiven Schallschutzes eingesetzt. Was soviel heißt wie Schallschutzwände oder Schutzwälle (aktiv) und bauliche Maßnahmen an Wohngebäuden (passiv).
Damit man nicht ein ähnliches Szenario wie bei der Autobahn A 20 in Mecklenburg-Vorpommern bei Triebsees erlebt, wird hier der Untergrund in moorigen Gebieten besonders behandelt. Mit sogenannten Überschüttungen werden diese Abschnitte über etwa eineinhalb Jahren versehen. Dadurch soll eine Verdichtung des Untergrundes erreicht werden. Das „herausgequetschte“ Wasser wird durch Entwässerungsgräben kontrolliert abgeleitet. An anderen Stellen mit nicht tragfähigen Böden erfolgt ein Bodenvollaustausch.
Natürlich entsteht durch den Bau einer Autobahn ein kräftiger Eingriff in die Natur. Hierzu gab Alexandra Tautz umfangreiche Auskünfte. Die Beeinträchtigungen sollen so minimal wie möglich sein. Dazu gebe es verschiedene Vermeidungsmaßnahmen an der Trasse. Diese wurden bereits überarbeitet. Gezeigt wurde im Ratssaal der aktuelle Stand mit den Änderungen seit 2012. So gibt es unter anderem vier Brücken als Tierquerungen, Wildschutzzäune sowie durch Ausgleichsflächen trassenferne Maßnahmen von etwa 165 Hektar.
Cord-Henning Lührs und Konrad Lerch vom Amt für regionale Landesentwicklung zeigten, wie sich zwischenzeitlich die noch nicht abgeschlossenen Flurbereinigungsmaßnahmen entwickelten. So sind die Flächenankäufe von Acker, Grünland und sonstige im Bereich Elm-Behrste-Gräpel bereits in trockenen Tüchern während im Bereich Bremervörde-Nord noch an verschiedenen Stellen verhandelt werde. Hauptaugenmerk liegt dabei bei landwirtschaftlichen Betrieben, damit durch die Baumaßnahmen und dem damit verbundenen Flächenverbrauch keine Existenz bedroht wird. Des weiteren sind viele neue Wirtschaftswege entlang der Trasse eingeplant.
Insgesamt werden diese Maßnahmen (Trasse und Grunderwerb) rund 134 Millionen Euro kosten (Stand 2011), die vom Bund finanziert werden. Mit dem ersten Spatenstich rechnet man vorsichtig zum Ende 2021, Anfang 2022.
Umfangreiche Informationen zu all den Maßnahmen, Pläne zum Verlauf und zum Stand des Planungsfeststellungsverfahren kann man auf der Internetseite www.kuestenautobahn.niedersachsen.de oder auch beim Ansprechpartner für das Projekt Sebastian Mannl bekommen.


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