IDAHOBIT: Verwaltungen verpassten es, ein Zeichen zu setzen
Der Antrag der SPD-Fraktion, am 17. Mai die Regenbogenflagge am Bremervörder Rathaus zu hissen, wurde im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss mehrheitlich abgelehnt. Man sei der Empfehlung des Bürgermeisters gefolgt, hier keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen, erklärt Dirk-Frederik Stelling, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion dazu auf Anfrage des ANZEIGER.
Die Beflaggung öffentlicher Gebäude sei den staatlichen Gedenk- und Feiertagen vorbehalten und sollte nicht für politische Aktionstage – unabhängig vom jeweiligen Ziel – geöffnet werden. Darüber hinaus stehe es den politischen Parteien ja frei, sich zu beteiligen, so Stelling.
Das sieht Berit Nießen Hohmeyer, Vorsitzende der Bremervörder SPD-Fraktion anders. „Wer im März in den Stadtrat eine Resolution gegen Rassismus einbringt, darf im April nicht ein Zeichen gegen Homophobie verhindern“, sagt sie.
Auch in Osterholz-Scharmbeck wehte am 17. Mai keine Regenbogenflagge am Rathaus. Doch man wolle „aufrüsten“ und habe jetzt eine Flagge bestellt, damit man im kommenden Jahr ein Zeichen setzen könne, so Stadtsprecherin Lisanne Matthiesen. Der Wunsch sei vom Netzwerk Trans*NET OHZ rund eine Woche vor dem Aktionstag an die Verwaltung herangetragen worden, doch man habe nicht so schnell eine Flagge organisieren können, so Matthiesen.
In Worpswede gab es gar nicht erst eine Diskussion um das Hissen der Flagge und die Beteiligung am Aktionstag. Auch hier wurde kein Zeichen für Vielfalt gesetzt.