Heideblüte vor der Haustür
Geestenseth. Auch wenn die Heideblüte bereits ihren Höhepunkt überschritten hat und der Sommer sich dem Ende zuneigt, lohnt sich ein Besuch im Geestensether Kulturlandschaftsgarten immer. Er lädt die Besucher ein, die heimische Fauna und Flora zu entdecken, die je nach Jahres- oder Tageszeit unterschiedlich sein kann.
Heidekraut vom Wollingster See
Schon beim Betreten fällt das leuchtende Lila der Besenheide auf. „Vor zehn Jahren haben wir vom Vorstand uns entschieden, hier im Kulturlandschaftsgarten eine Heidefläche anzulegen“, berichtet Rita Kröncke, Vorsitzende des Vereins Norddeutsche Landschaftspflegeschule. Früher ließ der Förderverein Wollingster See die Heidefläche maschinell mähen, um deren Alterung zu verzögern. Das Mahdgut wurde auf einer 400 Quadratmeter großen Fläche im neu angelegten Kulturlandschaftsgarten verteilt. Wind und Regen übernahmen die weitere Aussaat.
Heidekraut wächst sehr langsam. 2017 wurde die erste Pflanze entdeckt und inzwischen ist daraus eine üppig blühende Heidefläche geworden. Um der Verholzung der Heidepflanzen entgegenzuwirken, wird die Fläche abschnittsweise gemäht. In diesem Jahr wird nach der Blüte mit einem Balkenmäher eine größere Fläche gemäht. „Wir können hier keine Schafe halten, die das Überwuchern verhindern, darum ergreifen wir diese Maßnahme“, erklärt Gerhard Hillmann.
Botschafter für Artenvielfalt
Der Kulturlandschaftsgarten in Geestenseth ist ein Raum für Bildung und Begegnung, aber auch für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. 2014 wurde der Kulturlandschaftgarten auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern angelegt und bis heute ständig weiterentwickelt. Für der Vorsitzenden Fritz Beinker ist der Garten ein Botschafter für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit.
Lebensräume für Insekten
Eingerahmt von Wallhecken und Bäumen bietet der Garten vielfältige Rückzugsorte für Kleintiere und Insekten. Auf Schautafeln können Besucher Hintergründe nachlesen. Im Naschgarten gedeihen essbare Pflanzen, die direkt probiert werden dürfen.
Neben dem Rundgang graben Erdbienen ihre Eingänge, die auf der angrenzenden Blühwiese ausreichend Nahrung finden. In der Sumpfzone wachsen Blutweiderich, Wasserschwertlilie und Sumpfdotterblume - wichtige Nektarspender für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Der Apothekergarten liegt in den Händen von Apotheker Ulrich Treger. Von Salbei über Thymian bis Rosmarin und Pimpinelle sind hier Kräuter und Heilpflanzen zu finden. Die Apfelbäume tragen in diesem Jahr reichlich Früchte und versprechen eine gute Ernte.
Abendstimmung am Naturteich
Beim Abendspaziergang suchen sich die Gäste oft ein lauschiges Plätzchen am Naturteich. Wenn das Heidekraut in der Abendsonne wie ein Amethyst schimmert, herrscht friedliche Stimmung.
Ein großes Anliegen des Vorstands ist die Verbindung von Mensch und Natur. Bedauert wird, dass das Projekt „Schulgarten“ derzeit ruht. Dabei ist es so wichtig, den Kindern zu zeigen, wie ein Nutzgarten angelegt wird - von der Aussaat bis zur Ernte. Gespräche mit der Grundschule wurden bereits geführt.
Der Erfolg des Kulturlandschaftspflegegartens ist den besonderen Anstrengungen des Vorstandes und vieler ehrenamtlicher Helfer zu verdanken. Er dient zugleich als Informationszentrum für Natur- und Landschaftsbiotope. Hier wird die Entstehung der Kulturlandschaft von der Eiszeit bis zur Gegenwart dargestellt. Wallhecken, Kopfbäume, Feuchtwiesen, Sand- und Heideflächen, Trockenrasen sowie Steinhaufen zeigen, wie sehr Natur und Menschenhand zusammenwirken. Die Flora und Faune machen den garten zu einem besonderen Erlebnis für Groß und Klein. Der Kulturlandschaftsgarten, Holtackerweg 15 in Schiffdorf-Geestenseth, ist täglich geöffnet.

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